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Adventures schlechte Spiele an sich?
Verfasst: 02.11.2013, 23:26
von Fermin-Tenava
Bitte zur näheren Information diesen Artikel lesen:
http://www.whatgamesare.com/2011/09/adv ... ivism.html
Im Wesentlichen geht es darum, dass Adventures ausgestorben sind (

), weil sie von sich aus schlechte Spiele waren. Das Spielsystem war zu repititiv, zu langwierig und kam dem uneingeweihten Spieler nicht entgegen mit einem System von Versuch und Belohnung.
Ich persönlich halte diese Begründung für ausgesuchten Schwachsinn. Sie geht davon aus, dass Adventures einem bestimmten Standard entsprechen müssen, ohne zu bedenken, dass sie vielleicht eine andere Art und Weise von Standard erfordern. Zahllose geduldige Spieler haben ihre Freude an Adventures, sie können Bestseller werden und immer noch Kultstatus annehmen.
Sind wir alle also in Wirklichkeit schlechten Spielen aufgesessen? Haben wir in Wirklichkeit keinen Spaß an logischen Knobeleien und dem Erkunden einer fiktiven Welt mit Gesprächen?
Sorry, aber irgendwie geht mir die Logik dieser Argumentation ein bisschen am Arsch vorbei. Für mich liest sich das wie ein Haufen Amerikaner, die sich das Aussterben von Adventuregiganten in ihrer Heimat irgendwie schön reden möchten - so ganz nach dem Motto des Sozialdarwinismus: Der Stärkere überlebt (was selbst schon eine starke Vereinfachung ist)
Aber was haltet ihr davon?
Re: Adventures schlechte Spiele an sich?
Verfasst: 03.11.2013, 11:22
von sinnFeiN
Denke, dass klassische Genre-Typen allgemein ziemlich am Aussterben sind. Die Genres verschwimmen immer mehr. Da Rollenspielelemente, hort Rätsel und Dialog sowieso überall
Adventure-Elemente findet man in jedem 2. Spiel, die klassischen Adventures hingegen sind nur ein Nischenprodukt.
Ähnlich gehts den Shootern. Auch hier sind die klassischen Shooter quasi ausgestorben. Oft gibt es eine Art SKill-System, andernorts eine starke Story mit Rätselelementen und Dialogen.
RTS sind sowieso so gut wie tot derzeit.
Ich denke, dass weiterhin Adventures gebaut werdewn, aber diese sicher nie so stark vom Umsatz werden, wie ausgeklügelte Genre-Mixes. Die sind breitbandiger und machen mehr Spielern Spaß. Einzige Ausnahme könnten Handheld-Adventures sein, ähnlich Ace Attorney oder Prof. Layton. Unterwegs hat man weniger Zeit für Immersion und Action, da gehts ruhiger zu
aber das Thema wär doch was für minniestrone

Re: Adventures schlechte Spiele an sich?
Verfasst: 03.11.2013, 19:28
von Mikej
Sehe ich ähnlich. Genres werden immer hybrider. Rollenspiele in Reinform wie man es in den 80ern und 90ern gewohnt war, findet man beispielsweise kaum noch. Ähnlich ist das bei klassischen P&C-Adventures, selbst wenn hier weiterhin immer wieder neue Games entstehen, doch das Budget liegt meist brutal unter den gewohnten Zahlen der 90er Jahre und das merkt man üblicherweise doch sehr deutlich. In den letzten Jahren geht der Spiele-Trend sehr in Richtung Openworld. Gerade hier werden gerne viele Genres vermischt, damit das Spiel über 50 Stunden lang abwechslungsreich und interessant bleibt. Was früher mehrere Spiele gewesen wäre (Rennspiel, Actionspiel, Rollenspiel, Adventure...) wird hier oft in einen Topf geworfen.
Wenn man recht erfolgreiche Spiele wie Brothers, Heavy Rain oder Wolf Among Us als neue Form von Adventure sieht, besteht IMO dennoch auch in Zukunft eine Chance für das Genre. Das Telltale weiterhin viele Einflüsse von P&C-Adventures integriert, ist offensichtlich. Auch wenn mir die Rätsel bei solchen und anderen Games in der Regel höchstens halb so viel Spaß machen und ich auf die viele Action getrost verzichten kann: Das Gameplay ermöglicht hier tatsächlich mehr Spielfluss und es gibt wenige Hänger. Bei klassischen Adventures kann es passieren, dass man tagelang an einer Stelle hängt. Damit habe ich kein Problem, doch das entspricht offenbar nicht mehr dem Zahn der Zeit. Das meiste Geld verdient die Spieleindustrie wohl an Spielern unter 30 und viele davon haben offensichtlich andere Präferenzen und brauchen wohl mehr Bewegung. Gerade Action- und Geschicklichkeits-Momente sind mit 2D einfach nicht so cool, schon gar nicht mit P&C. Aber mal sehen, was die Zukunft bringt.
Re: Adventures schlechte Spiele an sich?
Verfasst: 04.11.2013, 13:57
von Minniestrone
eh... Ich beteilige mich an der Diskussion lieber nicht, da muesste ich zu weit ausholen. Der Artikel geht von einer gewissen Wissensgrundlage seines Publikums aus und argumentiert dementsprechend auch schluessig und sinnvoll.
Re: Adventures schlechte Spiele an sich?
Verfasst: 04.11.2013, 17:20
von T0rin
Ich habe den Artikel auch gelesen... und eigtl. fast schon wieder vergessen, weil: laaaangweilig und unseriös.
Selbst wenn ich Adventures nicht mögen würde, so muss man doch nicht krampfhaft und/oder halb-wissenschaftlich versuchen, sie pauschal schlecht zu reden und zu verdammen.
Ich sehe das im Grunde wie in der Musik: im Laufe der Zeit entwickeln sich unzählige Genres, Sub-Genres: Rock, Pop, Metal, Klassik, etc. frei nach dem Motto: jedem das Seine! Aber ich würde mich hüten zu bewerten, dass Klassik oder Metal "grundsätzlich" schlechte Musikrichtungen sind, weil blablabla...
Klassische Adventures sind lange kein Mainstream mehr, aber solange es genügend Anhänger gibt, die sich über jeden neuen Titel wie ein Schuljunge vor Weihnachten freuen, verdienen Hersteller dieser Produkte ihr täglich Brot damit.
Und das ist auch gut so!
Mit diesem einfachen "Business Case" ist für mich, in meinem kleinen Universum, der Beweis erbracht, dass der Artikel mit seiner Aussage kein Fundament hat. Denn ich liebe Adventures und unterstütze jede neue Produktion mit größter Vorfreude!
q.e.d.
