Simon the Sorcerer - Klassiker-Test

Wir schreiben das Jahr 1993. Das Adventuregenre wird von den großen Zwei dominiert: Lucas Arts und Sierra. Im Untergenre der humorvollen Adventures konnte sich Lucas Arts, bedingt durch Erfolgstitel wie 'Day of the Tentacle', 'Monkey Island' oder 'Sam and Max' bereits ein beachtliches Portfolio aufbauen und sich eine komfortable Monopolstellung sichern. Sogar Sierra kann gegen den hohen Standard der vor Wortwitz und Gags nur so strotzenden Spiele kaum etwas entgegensetzen und beschließt, sich zukünftig verstärkt auf Adventures für ein erwachsenes und mitunter auch anspruchsvolleres Publikum zu konzentrieren. Doch eine kleine Schmiede aus dem viel sagenden Ort Sutton Coldfield, in der Nähe von Birmingham gelegen, schickte sich an, die Adventure-Welt zu erobern und das Monopol von Lucas Arts quasi über Nacht zu brechen. Bekannt wurde das Unternehmen unter dem Namen Adventure Soft, das 1992 von den Brüdern Simon und Mike Woodroffe gegründet worden war. Mit ihrem Erstlingswerk, 'Simon the Sorcerer', gelang dem Duo auf Anhieb ein Gegenpol zu den legendären und allseits beliebten Lucas Arts Adventures. Mit viel schwarzem Humor gespickt, wurde gekonnt das damalige Zeitgeschehen und diverse Märchen auf die Schippe genommen. 'Simon the Sorcerer' zählt daher zu den ganz wenigen Ausnahmen jener Zeit, die sich mühelos mit dem hohen Standard der Lucas Arts Adventures messen konnten. Mehr über eines der Kultspiele schlechthin, das auf Anhieb Adventuregeschichte schrieb, in einem weiteren Test für die Klassikerrubrik.

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 10 / 10

'Simon the Sorcerer' ist und bleibt schlichtweg kult! Da gibt es nichts zu rütteln. Simon ist ein Charakter, den man einfach lieb haben muss. Die Geschichte wird mit viel schwarzem Humor erzählt und nimmt das damalige Zeitgeschehen, aber auch die Märchenwelt gekonnt auf die Schippe. Die ganz große Klasse wird vor allem durch die toll geschriebenen und perfekt ins Deutsche übersetzten und vertonten Dialoge vermittelt. Neben den teils anspruchsvollen Rätseln bekommt der geneigte Adventurefan ein Spiel serviert, das es locker mit 'Monkey Island' und Co. aufnehmen kann, ohne dabei deren Klasse kopieren zu müssen. Ganz im Gegenteil. 'Simon the Sorcerer' setzt auf viele eigenständige Ideen und sorgte dafür, daß es problemlos neben der damals übermächtigen Konkurrenz aus dem Hause Lucas bestehen konnte. Das Spiel ist damit zu Recht ein Klassiker, um den ein richtiger Adventurefan definitiv nicht vorbei kommt. Eine glasklare Kaufempfehlung!

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4 Kommentare

BTao vor 10 Jahren
Zu seiner Zeit ein tolles Adventure. Obwohl hier ein Zauberer den Protagonisten ausmacht, fehlt mir hier ein wenig der Zauber, wie bei einem Monkey Island 2 zum Beispiel. Tolle Melodien und viele humorvolle Momente, ich hätte aber vielleicht einen halben Punkt abgezogen :)
Mikej vor 10 Jahren
Da hast du vlt. nicht unrecht. Könnte allerdings auch eines jener Adventures sein, die im jungen Alter ganz einfach besser funktionieren, als im Erwachsenenalter. Als Jugendlicher war Teil 1 und 2 jedenfalls eines meiner absoluten Lieblingsadventures. Kürzlich habe ich es aber nochmal probiert und bin seltsamerweise nicht mehr so richtig warm damit geworden.
BTao vor 10 Jahren
Genau so ging es mir auch. Ich hatte Simon super in Erinnerung und da ich nichts anderes Scumm-fähiges Material für mein Smart-Phone mehr zu Hause hatte, habe ich mir den guten Simon installiert. Irgendwas hat da gefehlt.

Aber nichts daß das jetzt zuuuuuuuu negativ rüberkommt... Das Spiel hat viele lustige Momente, Story kommt auch gut, man kommt vielen bekannten Leuten aus der Film- und Bücherwelt in Kontakt, auf jeden Fall ein toller Klassiker.
autotoxicus vor 10 Jahren
Geht mir prinzipiell auch so. Simon the Sorcerer war mir von früher zwar bekannt, ich hatte es aber nie gespielt und hab' mir vor einer Weile Teil 1, 2 und 3D (3D war wohl der absolute Fehlkauf) bei GOG geholt weil's gerade im Angebot war.
Ich hab' nur den ersten Teil begonnen und recht schnell die Lust verloren, weil irgendwie hat sie das für mich wie völlige Zeitverschwendung angefühlt. Die vielen dummen Sprüche tun förmlich weh und ansonsten hat Simon the Sorcerer auch nichts weiter besonderes zu bieten.

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