Tex Murphy: Overseer - Klassiker-Test

Als Access Software aus Salt Lake City 1994 'Under a killing Moon' veröffentlichten, galten sie als die Visionäre der Full-Motion-Video-Adventures. Während viele andere Firmen im FMV- Rausch Seelenlose Multimediawerke in Reihe veröffentlichten, schaffte es das Team um Aaron Conners und Chris Jones stets zu zeigen, zu was das Medium des interaktiven Films qualitativ wirklich in der Lage war. So war es kein Wunder, dass nach dem Meilenstein 'Die Pandora Akte' auch 'Tex Murphy Overseer' 1998 auf einem inhaltlichen Level lag, von dessen Qualität bis Heute mindestens 90 Prozent aller veröffentlichten Adventures weit entfernt sind. Mehr zu einem Klassiker, dessen Inhalt aus dem Adventure-Lehrbuch stammen könnte, erfahrt ihr in unserem Test zu 'Tex Murphy Overseer'.

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 10 / 10

In Deutschland wenig beachtet, stellt der bisherige Schluss der grandiosen 'Tex Murphy' Reihe für mich etwas ganz besonderes dar. Verglichen mit der Inszenierung der Story, der Atmosphäre, dem Soundtrack, den genial geschriebenen Charakteren und der einmaligen Mischung aus Spannung, Tragik (Die in diesem Teil – anders als in den Vorgängern- einen wichtigen Faktor ausmacht) und Humor wirkt fast jedes beliebige Adventure dieses Jahrtausends inhaltlich sehr flach und Eindimensional. Und ich muss mich nicht mal weit aus dem Fenster lehnen, um zu sagen, dass Conners eines der größten Autoren-Genies ist, die es jemals in diesem Genre gab. Sieht man sich die inhaltlichen Stärken eines 'Overseers' oder eben auch einer 'Pandora Akte' an, wirkt es wie ein Hohn, mit was für immensen Problemen sich Conners und Jones auf der Suche nach Publishern (Ganz losgelöst von den 'Tex Murphy Spielen' und den gigantischen Budgets der damaligen Zeit) herumschlagen müssen. Traut euch liebe Publisher, ihr bekommt es mit Qualität gedankt, die inhaltlich von Ausnahmequalität ist und vor der Firmen wie Frogwares oder Future Games vor Ehrfurcht im Boden erstarren müssten.

Doch um zurück zum Spiel zu kommen: Perfekt ist 'Overseer' in Sachen Gameplay bei weitem nicht. Der Schwierigkeitsgrad ist Stellenweise zu unausgewogen, trotz vieler guter Rätsel gibt es eben auch das ein oder andere begrenzt logische oder einfach zu schwere Rätsel und auch das altbekannte Pixelhunting ist nachwievor ein Thema, was hier und da für Frust sorgen kann, doch wo für gibt es die integrierte Lösungshilfe. Durch die kurze Produktionszeit konnten Access auch nicht den in der 'Pandora Akte' eingeführten Stil der Nichtlinearität weiterverfolgen.

Am Ende aber, sind all die erwähnten positiven Aspekte -für mich- der Konkurrenz zu weit überlegen und 'Overseer' von inhaltlicher Seite aus zu stark, kurzweilig und atmosphärisch-dicht ,als dass ich hier nicht die Höchstwertung vergeben könnte.

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