von Albaster » 12.09.2018, 17:37
sinnFeiN hat geschrieben:Auch Gameplay muss sich irgendwann fast an die Zeit anpassen, das haben andere Genres schon länger hinter sich

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Da gibts noch sehr viel, es entwickelt sich nur gerade in viele verschiedene Richtungen: Von klassisch bis zu kinematisch ist da alles drin.
Ja, die anderen Genres bieten mittlerweile genau das, was ein Adventure früher ausgemacht hat: Interessante Story und Charaktere und sogar (einfache) Rätsel, nehmen wir mal ganz banal die neuen Tomb Raider-Titel, die bieten das alles und noch ne Menge Gameplay mehr + Multiplayer, warum soll man da noch ein Adventure spielen?
Und deshalb begrüße ich die Entwicklungen in den verschiedenen Richtungen sehr, weil sich das Genre einfach verändert und letztlich auch weiterentwickelt. Man mag Telltale belächeln, ein Life is Strange zeigt schon etwas mehr Mechanik und ich warte auf dem Moment, wenn ein Adventure einfach mal die Vorzüge von Klassisch und Walking Simulator verbindet. GK3 z.B. hat das im Ansatz schon vor 20 Jahren gemacht, offene Areale die zum Erkunden einladen, aber halt über einer Karte angewählt werden, teilweise nonlinear.
FustelPustel hat geschrieben:Hingegen bin ich aber der Meinung, dass sie es auch keineswegs verbessert oder zu einer positiven Veränderung beigetragen haben.
und
Mikej hat geschrieben:Ja, Telltale die Schuld für die Lage des Genres zu geben, halte ich persönlich auch für falsch. Telltale hat lediglich versucht eine eigene Formel zu finden, die auch zu durch Film oder TV geprägten IPs passt - und zwar unabhängig von der typischen Adventure-Norm.
Es kommt auch drauf an, mit was für eine Intention man bestimmte Titel spielt. Bei Walking Dead (die einzigen Spiele von TT, die ich kenne), war es bei mir eben die Neugier, wie es mit der Handlung und den Charakteren weiter geht, genau wie in der Fernsehserie. Und Walking Dead überrascht mich, in beiden Medien, doch immer wieder.
Ein Life is Strange spiele ich unter anderen Bedingungen. Adoleszenz, also das Erwachsenwerden von jungen Menschen (kommt auf mich als Vater ja auch bald zu) z.B. ist ein spannendes Thema, das auch nicht alltäglich in Spielen vorkommt. Tatsächlich hat LiS viel Diskussionspotenzial, spirituelle und fast sogar philosophische Fragestellungen, freilich alles Outgame-Content, für welchen man auch die richtigen Gesprächspartner haben muss. Aber solche Spiele sind dahingehend wertvoll, über den Tellerrand zu schauen. Da wird dann gerne gesagt, hat ja keine Rätsel, zu einfach, keine Herausforderung - Falsch, die Herausforderung besteht nur auf anderer Ebene, komplexer als es jedes Rätsel der Welt sein könnte. Klar sind das jetzt auch nur wieder persönliche Präferenzen, aber es soll zeigen, das es viele Parameter, vielleicht nur Kleinigkeiten sind, die darüber entscheiden, wie man von einem Spiel unterhalten und eingefangen wird, ob man es überhaupt spielt. Das JEDES Spiel Verbesserungsmöglichkeiten besitzt, steht außer Frage (siehe Entscheidungen & Konsequenzen z.B. bei TT).
Und Adventure-Norm? Jedes Genre hat erfolgreiche und beliebte Titel mit RP-Elementen, warum nicht ein Adventure? Ich finde die Beharrlichkeit der "klassischen" Spielerschaft zwar beherzt, aber verstehe auch die vielen, intensiven Ablehnungen gegenüber neues, abgespecktes oder gemischtes nicht wirklich.
FustelPustel hat geschrieben:Sehe da keinen Konsens wie man es jedem recht machen kann, weil eben die Spieler die Adventures nur spielen wenn alles von selbst abläuft und man nichts nachdenken muss die werden auch nur das kaufen. So einfach ist das...
Ist es so einfach? Wie gesagt, es kommt auf die Prämisse drauf an. Wenn "diese" Spieler dann auch eben nur die Adventure-Titel kaufen, ist das immer noch positiv für die Entwickler des Genres. Aber es gibt sicher auch genügend Spieler, die alle beliebten Adventure-Attribute - TT Style, Exploration und knifflige Rätselkost - mögen, da würde ich als Hersteller mit einem entsprechenden Produkt ansetzen.
[quote="sinnFeiN"]Auch Gameplay muss sich irgendwann fast an die Zeit anpassen, das haben andere Genres schon länger hinter sich :).
Da gibts noch sehr viel, es entwickelt sich nur gerade in viele verschiedene Richtungen: Von klassisch bis zu kinematisch ist da alles drin.[/quote]
Ja, die anderen Genres bieten mittlerweile genau das, was ein Adventure früher ausgemacht hat: Interessante Story und Charaktere und sogar (einfache) Rätsel, nehmen wir mal ganz banal die neuen Tomb Raider-Titel, die bieten das alles und noch ne Menge Gameplay mehr + Multiplayer, warum soll man da noch ein Adventure spielen?
Und deshalb begrüße ich die Entwicklungen in den verschiedenen Richtungen sehr, weil sich das Genre einfach verändert und letztlich auch weiterentwickelt. Man mag Telltale belächeln, ein Life is Strange zeigt schon etwas mehr Mechanik und ich warte auf dem Moment, wenn ein Adventure einfach mal die Vorzüge von Klassisch und Walking Simulator verbindet. GK3 z.B. hat das im Ansatz schon vor 20 Jahren gemacht, offene Areale die zum Erkunden einladen, aber halt über einer Karte angewählt werden, teilweise nonlinear.
[quote="FustelPustel"]Hingegen bin ich aber der Meinung, dass sie es auch keineswegs verbessert oder zu einer positiven Veränderung beigetragen haben.[/quote]
und
[quote="Mikej"]Ja, Telltale die Schuld für die Lage des Genres zu geben, halte ich persönlich auch für falsch. Telltale hat lediglich versucht eine eigene Formel zu finden, die auch zu durch Film oder TV geprägten IPs passt - und zwar unabhängig von der typischen Adventure-Norm.[/quote]
Es kommt auch drauf an, mit was für eine Intention man bestimmte Titel spielt. Bei Walking Dead (die einzigen Spiele von TT, die ich kenne), war es bei mir eben die Neugier, wie es mit der Handlung und den Charakteren weiter geht, genau wie in der Fernsehserie. Und Walking Dead überrascht mich, in beiden Medien, doch immer wieder.
Ein Life is Strange spiele ich unter anderen Bedingungen. Adoleszenz, also das Erwachsenwerden von jungen Menschen (kommt auf mich als Vater ja auch bald zu) z.B. ist ein spannendes Thema, das auch nicht alltäglich in Spielen vorkommt. Tatsächlich hat LiS viel Diskussionspotenzial, spirituelle und fast sogar philosophische Fragestellungen, freilich alles Outgame-Content, für welchen man auch die richtigen Gesprächspartner haben muss. Aber solche Spiele sind dahingehend wertvoll, über den Tellerrand zu schauen. Da wird dann gerne gesagt, hat ja keine Rätsel, zu einfach, keine Herausforderung - Falsch, die Herausforderung besteht nur auf anderer Ebene, komplexer als es jedes Rätsel der Welt sein könnte. Klar sind das jetzt auch nur wieder persönliche Präferenzen, aber es soll zeigen, das es viele Parameter, vielleicht nur Kleinigkeiten sind, die darüber entscheiden, wie man von einem Spiel unterhalten und eingefangen wird, ob man es überhaupt spielt. Das JEDES Spiel Verbesserungsmöglichkeiten besitzt, steht außer Frage (siehe Entscheidungen & Konsequenzen z.B. bei TT).
Und Adventure-Norm? Jedes Genre hat erfolgreiche und beliebte Titel mit RP-Elementen, warum nicht ein Adventure? Ich finde die Beharrlichkeit der "klassischen" Spielerschaft zwar beherzt, aber verstehe auch die vielen, intensiven Ablehnungen gegenüber neues, abgespecktes oder gemischtes nicht wirklich.
[quote="FustelPustel"]Sehe da keinen Konsens wie man es jedem recht machen kann, weil eben die Spieler die Adventures nur spielen wenn alles von selbst abläuft und man nichts nachdenken muss die werden auch nur das kaufen. So einfach ist das...[/quote]
Ist es so einfach? Wie gesagt, es kommt auf die Prämisse drauf an. Wenn "diese" Spieler dann auch eben nur die Adventure-Titel kaufen, ist das immer noch positiv für die Entwickler des Genres. Aber es gibt sicher auch genügend Spieler, die alle beliebten Adventure-Attribute - TT Style, Exploration und knifflige Rätselkost - mögen, da würde ich als Hersteller mit einem entsprechenden Produkt ansetzen.