Original von Juluck
Hm, ich werde aus dem Test irgendwie nicht ganz schlau...
Die fast durchwährend schöne Grafik, eine professionelle, akustische Musikuntermahlung und äusserst talentierte Schauspieler retten 'Myst IV' vor dem Stempel mit der Aufschrift "veraltet".
Ich versteh den Satz irgendwie nicht...
Hast recht, ist nicht ganz deutlich. Eigentlich wollte ich sagen, dass die Grafik zeitgemäss ist. Sprich: Seit dem dritten Teil hat sich einiges "aktualisiert". 'Myst IV' wirkt ja, als wäre eine erfolgreiches, altes Konzept einfach neu aufgesetzt worden. Hätte man sich nicht erneut im Bereich der Akustik, Interaktiven Film und Grafik ins Zeug gelegt, müsste man 'Myst IV' als "veraltet" bezeichnen, da sich im Grunde ja nicht viel verändert hat - ausser der Story natürlich die weitergeführt wird. Ich finde es ist nunmal so (jetzt nicht spezifisch im Sub-Genre sondern im Adventuregenre allgemein) dass, würde ein altes Konzept ohne jegliche Innovation oder Neuerung auch technisch nicht zeitgemäss einer Distribution ausgesetzt werden, das Spiel bereits zu Release verstaubt wirkt.
Man muss bedenken, das Revelation nach 'Uru: Ages Beyond Myst' im Grunde ja einen Schritt zurück geht und sich die Entwickler wie im Test erwähnt, auf das alte Erfolgsrezept beziehen - was hier ja auch absolut erfolgreich ist / bleibt.
Weiter: Den Kritikpunkt "zu wenig Interaktion" missverstehst du. Ich erwähne die Interaktionsmöglichkeit explizit an zwei Stellen. An der einen merke ich im positiven Sinne an, das 'Myst: Revelation' im Gegensatz zu anderen Spielen im Sub-Genre die bisher grösste Interaktionsmöglichkeiten zu bieten hat. Eben: Tierchen die berührt werden und darauf reagieren, der Handbewegung flexibel angepasste Mausbewegegungen etc.
In der anderen verweise ich nur auf die Einschränkung der Interaktion betreff der Interkommunikation mit anderen Charakteren. Ich denke auch bei Myst-Spielen könnte Interaktion mit NPC's durchaus möglich sein. 'Salammbo' beispielsweise hat es sehr passend vorgemacht.
Original von Juluck
- zu viel zu lesen, das raubt Zeit
Das ist zugegebenermassen Geschmackssache. Aber auch hier gibt es Kontraste: 'Dark Fall' erzählt eine Geschichte hauptsächlich durch Texte. 'Myst 4' finde ich, hat das nicht mehr unbedingt nötig, da technisch viel mehr möglich ist. Je nachdem geht man in diesem Sinne anders an ein Spiel heran. Bei 'Dark Fall' dachte ich beispielsweise oft: Mensch ich spiele ein Spiel, ich will nicht ein interaktives Buch lesen. Und trotzdem hat es stellenweise super funktioniert (z.B. die E-Mails der jungen Forscher in Zimmer D im zweiten Stock, die unglaublich spannend waren. Oder das Tagebuch der Studentin). Da denke ich mir in Myst immer, wenn sie so gute schauspielerische Kompetenzen haben und den interaktiven Film beinahe neu definieren, wieso machen sie sich das nicht öfters zu nutze? Aber Bücher und Texte beleuchten halt auch breitschichtig die Hintergrundgeschichte. Wenn das ganze auch spannend aufgesetzt wird, habe ich nichts dagegen. Nur gab es in Revelation einige Stellen wo ich mich durchquälen musste, die mir auch nicht sonderlich Spass gemacht haben.
Original von Juluck
- immer nur klicken (was beim Point & Click übrigens auch so ist)
Stimmt, nur kann man sich bei Point & Click Adventures von einer perspektivisch durchaus überschaubaren Location einfach zur nächsten klicken. Da bewegt sich nur der Protagonist. Oftmals kann man auch per Doppelklick einfach und schnell den Screen verlassen.
Bei den Knobel-Adventures ist aber der Spieler sich _selbst_ von Bild zu Bild am fortbewegen, d.h. wenn man schnell die eine Ecke dieser Location abtasten möchte, muss man sich vier-fünf Screens zurückklicken, sich zustätzlich noch 180° drehen u.s.w. Das kann oftmals ein bisschen träge wirken.
Natürlich werden auch in Point & Click-Spielen Charaktere kritisiert, die nicht gleich auf Mausklicks reagieren oder sich zu langsam umdrehen.
Meiner Meinung nach behindert diese Art von Myst-Gameplay halt noch immer ein bisschen den Spielfluss. In Uru wurde dies mit der Spielerfreiheit kompensiert. Ich finde, das hat da super funktioniert.
Original von Juluck
Leider schwankt die Art der Rätsel die ganze Zeit hin und her.
Ährm, sollte lieber nur ein Rätsel immer an verschiedenen Stellen gelöst werden? *ankopfkratz*
Oder wenn schon schwer, dann immer schwer, oder wie isn das gemeint?
Auch hier hätte ich konkreter sein sollen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt ständig von ziemlich einfach bis zu super schwer. Ich hatte selber nebst Erfolgserlebnissen bald schon wieder totale Frustmomente, die mich zur Anwendung des Hilfesystems zwangen. Profis wird das nicht sonderlich abschrecken, Myst-Newbies werden da aber ziemlich sicher Probleme haben. Oder aber es macht ihnen nix aus, öfters den interaktiven HintKeeper zu konsultieren. Der Schwierigkeitsgrad hätte aber durchwährend besser verteilt werden dürfen, finde ich.