Adventures und ihre Spieldauer

Fachsimpeln über Adventures
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Albaster
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Adventures und ihre Spieldauer

21.03.2016, 19:43
Hallo zusammen,

aus den letzten Gesprächen um GK3 heraus, sowie dem Hören des AC-Podcasts
http://www.adventurecorner.de/news/5910 ... ewinnspiel
ist mir aufgefallen, das früher die Adventures eine wesentlich längere Spielzeit hatten. Ich meine GK3 mit über 20 Stunden (und mehr) ist schon recht lange, fast wie heute einige Rollenspiele. Ich muss zugeben das ich in den letzten Jahren überwiegend MMORPGs gespielt habe und viele modernere Adventures nicht mitbekommen habe. Hat sich die Spieldauer der heutigen Adventures (mit oft <10 Stunden) wirklich so reduziert? Oder ist das ein subjektiver Eindruck von mir?

Was sind eure Erfahrungen und könnt ihr Beispiele nennen?

Da sich, zumindest bei mir, auch die Dauer der Stunden, die ich am PC verbringe, sehr zurückgegangen sind, kommt mir das tatsächlich auch etwas entgegen...

Digitalis.purpurea
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

21.03.2016, 20:23
Memento Mori 2 hat 30 Spielstunden. Das war, neben dem sehr hohen Schwierigkeitsgrad, ein Grund für mich, es nicht weiterzuspielen.

Bei The Longest Journey habe ich mich damals gefragt, ob das Spiel überhaupt ein Ende hat.

Alles um die 8-12 Stunden finde ich angenehm. Viel kürzer sollte es nicht sein, aber auch nicht länger.

Letztendlich waren wohl nicht alle Spiele damals ewig lang, bei The Dig habe ich kürzlich etwas von 10 Stunden Spielzeit gelesen.

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Mikej
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

21.03.2016, 20:29
Wenn du dir Longplays alter Klassiker ansiehst, dann sind die oft in um die drei Stunden fertig. Neue Adventures sind heute mMn meist sogar umfangreicher von den Schauplätzen her (und beim Komplettlösung-schreiben oft deutlich schreibintensiver), aber es gibt kaum Rätsel, wo du tagelang hängst und darauf hoffst, dass im neuen Amiga/Pc-Joker, Powerplay etc. endlich ne Lösung gedruckt steht (wie ich damals...). Interface-Vereinfachungen, automat. Hotspots-Anzeige, ja und das Internet... erleichtern das Spielen natürlich. Früher irrte man lange herum, weil man einen Pixel übersehen hat, heute ist das in 5 Sek geklärt.

Und: bei den Rätseln sind wir heute ganz einfach schon sehr vorgeprägt. Ist quasi in den kollektiven Knobel-Verstand eingesickert ;). Natürlich geht das Lösen schneller. Indy 4 ist heute z.B. in 8, 9 Stunden zu schaffen. In den 90ern hätte man eine andere Zahl genannt.

Aber letztlich muss man ohnehin vorsichtig sein. In den 90ern-Jahren wurden Millionenbudgets im Dollarbereich veranschlagt. Heute muss man Glück haben, wenn mal ne halbe Mille beisammen ist. Die meisten Adventures heute haben vermutlich nicht einmal das.

Jackyl
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

21.03.2016, 21:24
Es stimmt, früher waren die Rätsel deutlich schwerer, weil man ohne Hotspot-Anzeige auskommen musste. Eine Rätselhilfe, die einem entscheidende Hinweise geben konnte, gab es auch nicht.
Komplettlösungen aus dem Internet würde ich bei einer Spieldauerangabe eher weglassen. Sowas sollte dabei eigentlich nicht zählen.
Wenn es um solche Zeitangaben geht, würde ich schon immer die Zeit angeben, die man ohne Internet und ohne Komplettlösung braucht und dann liegt Indy 4 doch weit jenseits der 8-9 Stunden. :wink:

Ich würde sowieso sagen, dass Indy 4 eines der umfangreichsten Adventures aller Zeiten. Sicher umfangreicher, als alle heutigen Genrevertreter, denn es bietet ja gleich 3 verschiedene "Spielwege".

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Albaster
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

21.03.2016, 22:39
Jackyl hat geschrieben:Ich würde sowieso sagen, dass Indy 4 eines der umfangreichsten Adventures aller Zeiten. Sicher umfangreicher, als alle heutigen Genrevertreter, denn es bietet ja gleich 3 verschiedene "Spielwege".
Indy 4 hatte ja auch die drei Spielwege "Rätsel", "Action" und eine Mischung daraus, bei z.B. Maniac Mansion ja die Wahl der Mitstreiter. Kann es aber auch sein, das früher die Adventures komplexer (komplexer, nicht unbedingt umfangreicher) gewesen sind?

Um beim Beispiel mit GK3 zu bleiben, die Spielanleitung an 40 Seiten, für ein Adventure. Es gibt den Laptop, der Sprachen übersetzt und Gegenstände analysiert. Man kann Personen verfolgen, Zeitblöcke, Fernglas ect. und es werden viele Dialoge geführt. Mhhh...

...ich muss unbedingt mal ein paar neuere Adventures zum Vergleichen spielen.
Zuletzt geändert von Albaster am 22.03.2016, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.

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sinnFeiN
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 00:29
Indy 4 war teilweise auch so hart, dass ichs dann jahrelang nicht gespielt hab... erst viel später dann wirklich komplett angegangen.
Würde aber nicht sagen, dass es das umfangreichste Adventure ist. Da fällt mir nur spontan The Longest Journey ein.
Glaube aber auch, dass sehr viele Klassiker eigentlich viel kürzer als heutige Spiele sind, nur deren Rätsel teilweise sehr komplex - für heutige STandards zu komplex - waren.

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Mikej
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 01:18
Jup, denke auch, the Longest Journey war länger. Longplays (üblicherweise wird hier der schnellste Weg gewählt - hat als nix mit der normalen Spieldauer zu tun) von Indy 4 sind meist auch um die 3 Stunden lang für einen Weg (für Genre-Fans sind die weiteren Lösungswege natürlich cool, weil manches sich auf die Rätsel auswirkt aber es gibt im Endeffekt nicht viele neue Schauplätze). Bei Longest Journey dauert es wohl um die 10 und wenn man das normal spielt, landet man vermutlich nur sehr sehr schwer unter 20 Stunden...


Spielt aber keine Rolle für mich, denn Indy 4 ist gut so wie es ist und das Rätseldesign ist mMn fantastisch. Eins der wenigen Adventures, das wirklich kontinuierlich einen Zahn zulegt...

Jehane
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 11:46
Ich hab auch den Eindruck, dass Adventures kürzer geworden sind, wobei ich eine Spieldauer von 10-15 Stunden durchaus angenehm finde, weil man das gut bewältigen kann. Im Zweifelsfall ist mir auch eine gut erzählte Geschichte lieber als eine lange Spieldauer - Overclocked kann man z.B. in acht Stunden beenden, hat am Ende aber nicht das Gefühl, dass man durchs Spiel hetzen musste oder dergleichen. Es ist einfach in sich stimmig.

Bei The Longest Journey hat's mich persönlich sehr gefreut, dass es so lang war, einfach, weil ich das Spiel vergöttere und nicht wollte, dass es überhaupt aufhört :) Ich hab in Summe sicher an die 25 Stunden gebraucht, für Gabriel Knight 3 beim ersten Mal sicher auch - da haben aber bestimmte Spielelemente gegen Ende hin dafür gesorgt, dass die Spieldauer sich verlängert hat. Insofern können es auch 30 Stunden gewesen sein. Es war jedenfalls deutlich länger als neuere Adventures. Bei den neueren Adventures fällt mir spontan nur Dreamfall: Chapters ein, was eine überdurchschnittliche Spiellänge angeht; laut Steam hab ich mit den ersten vier Episoden bereits 25 Stunden verbracht. Hätte ich kürzer eingeschätzt.

Was gar nicht geht, ist eine kurze Spieldauer gepaart mit einer dünnen Story. Ich hab mich z.B. maßlos über Cleopatra geärgert - beim ersten Durchgang war ich nach sechs Stunden fertig, was kein Problem gewesen wäre, wäre die Story nicht so unfassbar dünn gewesen. Was Kheops da an Potenzial vergeigt hat, geht auf keine Krokodilshaut *hmpf* Oder Mata Hari. Nette Idee, aber durch sinnlose, sich wiederholende Minispiele wurde die Spielzeit künstlich gestreckt. Dann bitte lieber kurz und knackig.
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Jackyl
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 12:32
sinnFeiN hat geschrieben:Würde aber nicht sagen, dass es das umfangreichste Adventure ist. Da fällt mir nur spontan The Longest Journey ein.
Ich habe aber ja auch gar nicht gesagt, dass es DAS umfangreichste Adventure sei, sondern EINES der umfangreichsten. :wink:
Die 3 Spielwege haben sich aber schon deutlich unterschieden, auch wenn sich die Schauplätze kaum voneinander unterschieden haben. Der Action-Weg hatte weniger und leichtere Rätsel, dafür einige Beat'Em'Up Einlagen und viele Rätsel konnten mit der Peitsche gelöst werden. Der Team-Weg hatte keine Beat'Em'Up Einlagen mehr, dafür mehr und komplexere Rätsel. Außerdem hatte man nur hier Sophia Hapgood als Begleiterin dabei und somit viele neue Dialoge. Gleichzeitig fungierte Sophia auch als Lösungshilfe; wenn man mal nicht mehr weiter kam, konnte man sie ansprechen und sie hat einem Hinweise gegeben. Im Rätsel-Weg fehlte Sophia wiederum, man hatte also keine Lösungshilfe mehr, dafür aber noch mehr und noch komplexere Rätsel. :D
Es gab also definitiv einen sehr hohen Wiederspielwert bei Indy 4, höher als bei den meisten anderen Adventures. Das würde ich schon zum Umfang und der Spieldauer hinzurechnen.
sinnFeiN hat geschrieben:Glaube aber auch, dass sehr viele Klassiker eigentlich viel kürzer als heutige Spiele sind, nur deren Rätsel teilweise sehr komplex - für heutige STandards zu komplex - waren.
Früher wurde wohl noch mehr Wert auf das Gameplay gelegt und die Adventure-Spieler von damals (zu denen ich mich selber auch zähle) haben die Spiele auch genau dafür so geliebt (also für die knackigen Rätsel).
Heute ist ja jeder sofort frustriert, wenn er mal 10 Minuten am Stück nicht weiter kommt. Sehr schade eigentlich, aber die Gesellschaft hat sich wohl generell so entwickelt, dass heute immer alles ganz schnell gehen muss.

Jehane
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 14:05
Jackyl hat geschrieben: Heute ist ja jeder sofort frustriert, wenn er mal 10 Minuten am Stück nicht weiter kommt. Sehr schade eigentlich, aber die Gesellschaft hat sich wohl generell so entwickelt, dass heute immer alles ganz schnell gehen muss.
Naja, es ist schon auch eine Zeitfrage. Ich komm z.B. nur noch an den Wochenenden zum Zocken; wenn ich an einem normalen Wochentag anfange, komme ich vom Computer nicht mehr los, gehe zu spät schlafen und bin dann am nächsten Tag im Büro zu nichts zu gebrauchen. Also wird am Wochenende gezockt, und da in erster Linie zur Entspannung. Mir fehlt dann auch meistens die Zeit, um stundenlang über einem Rätsel zu brüten. Wenn ich also mal nicht weiterkomme - ich geb mir da in der Regel eine halbe Stunde bis allerhöchstens eine Stunde, je nach Spiel -, dann schau ich in eine Lösung, löse das Problem und zocke dann weiter. Ist eine reine Zeitfrage, weil die Zeit zum Spielen mittlerweile leider sehr begrenzt ist und ich die wenige Zeit nicht damit verbringen mag, stundenlang über einem Rätsel zu grübeln. Das war vor 10-12 Jahren noch anders, da hatte ich aber auch mehr Zeit und Muße :)
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Albaster
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 17:05
Wann war denn eigentlich die Hochzeit der Adventures, 1990 bis 2000? Eigentlich waren sie doch in Deutschland immer besonders beliebt, aber so wirklich AAA-Produkte sind sie doch nie wirklich gewesen. Heute, würde ich sogar sagen, ist es wohl das Genre der Adventures, welches besonders beim Crowdfunding/ Kickstarter auffällt, vielleicht weil sie eben nur noch eine Nische sind?
Mikej hat geschrieben:von Indy 4 sind meist auch um die 3 Stunden lang für einen Weg (für Genre-Fans sind die weiteren Lösungswege natürlich cool, weil manches sich auf die Rätsel auswirkt aber es gibt im Endeffekt nicht viele neue Schauplätze).
Was bei Rollenspiele heute beinahe üblich, ist mir bei heutigen Adventures zumindest nicht bekannt: Mehrere Lösungswege. Wäre doch schön, Rätsel durch mehrere Lösungswege lösen zu können, so etwas fehlt mir und bei Indy 4 war das ja sehr schön umgesetzt, weil es praktisch verschiedene Spielertypen unterstützt hat.
Jehane hat geschrieben:laut Steam hab ich mit den ersten vier Episoden bereits 25 Stunden verbracht. Hätte ich kürzer eingeschätzt.
Mhhh Steam... mhhh. Ich weiß nicht wie genau die Spielzeitanzeige ist? Bei Life ist Strange zeigt sie mir 33 Stunden an und ich bin noch Anfang Episode 5. Das kommt mir doch etwas zu viel vor...
Jehane hat geschrieben:Naja, es ist schon auch eine Zeitfrage. Ich komm z.B. nur noch an den Wochenenden zum Zocken
und
Jehane hat geschrieben:Ich hab auch den Eindruck, dass Adventures kürzer geworden sind, wobei ich eine Spieldauer von 10-15 Stunden durchaus angenehm finde, weil man das gut bewältigen kann.
Ich bin mittlerweile auch eher ein Freund kürzerer Spiele. Meine Generation hat sich ja auch weiterentwickelt, im Bezug auf Familie, Arbeit, Freizeit. Vor 20 Jahren war das kein Thema, jeden Tag zu daddeln, heute dann eher am WE/ im Urlaub. Mir langen ebenfalls die ungefähren 10 Stunden für ein Spiel. Vielleicht haben sich aus diesem Grund auch die Episodenspiele entwickelt? Kommen ja den Spielern entgegen, die eher wenig Zeit dafür haben. Grundsätzlich ist bei mir die Herausforderung eher der Unterhaltung - eine gute Story ist mir z.B. sehr wichtig - gewichen, was nicht bedeutet, dass ich eine gewisse Schwierigkeit nicht schätze...

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 17:40
Albaster hat geschrieben:

Mhhh Steam... mhhh. Ich weiß nicht wie genau die Spielzeitanzeige ist? Bei Life ist Strange zeigt sie mir 33 Stunden an und ich bin noch Anfang Episode 5. Das kommt mir doch etwas zu viel vor...
Meistens kommt mir die Anzeige recht genau vor. Ich habe bis jetzt nur einmal erlebt, dass sie wirklich gesponnen hat: Bis zum Stein auf den Kamin werfen hätte ich bei Heavens`s Hope 6,5 Stunden gebraucht. Das halte ich für ein Gerücht, 15 min kommt eher hin.

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 17:51
#mehrere Lösungswege: Klar wäre es super, aber für die Entwickler ist das ein ziemlicher Mehraufwand, deshalb macht es keiner (und wie gesagt... das Budget ist heute nur mehr ein Bruchteil von damals... das ist ein dramatischer Unterschied). Selten aber doch passiert es dann auch in neueren Games ('Primordia' hat das z.B. - mMn ein sehr gutes Adventure).

#Steam Angaben zur Zeit: wenn das Programm immer korrekt beendet wurde, sind die Angaben normalerweise genau. Passiert das nicht, zählt die Anwendung im Hintergrund weiter und dann kommen mitunter riesige Zahlen raus. Kann auch - habe ich allerdings eher nur selten beobachtet - passieren, dass der Zähler einmal nicht ausgelöst wird und die Zahl dann niedriger ist, als normal.

Das neue Dreamfall ist in Summe bislang aber wirklich relativ lang.Wenn das komplexere Rätsel hätte, wäre es ein echtes Mammut-Adventure...

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 18:05
Mikej hat geschrieben:#mehrere Lösungswege: Klar wäre es super, aber für die Entwickler ist das ein ziemlicher Mehraufwand, deshalb macht es keiner (und wie gesagt... das Budget ist heute nur mehr ein Bruchteil von damals... das ist ein dramatischer Unterschied).
Ich weiß, in einem Interview mit Jane Jensen z.B. kam die Aussage von ihr, GK3 wäre dreimal teurer gewesen als Moebius. Ok, Moebius wurde per Kickstarter finanziert, aber GK3 ist wie lange her? 12, 13 Jahre?

Allerdings gilt wohl - für jedes Gabriel Knight - sie waren zu ihrer Zeit sehr aufwändig produziert...

GK2 z.B. mit echten Schauspielern. Und gehörte wohl, mit einigen Ausnahmen (wie Under a Killing Moon), zu den besten "Interaktiven Spielfilmen" (FMV, Full Motion Video).

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 20:24
Ja und wenn GK3 1999 ne Millionen Dollar gekostet hat (soll glaube ich auch das Budget von Teil 1 gewesen sein) ist das inklusive Inflation 15 Jahre später noch viel mehr wert. Mit über 1 Mio Dollar hätte man sich bei Moebius jedenfalls viele Kompromisse sparen können.

Und ja, GK2 dürfte so um die 4 Mille gekostet haben. FMV war damals schweineteuer.

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 20:56
Mikej hat geschrieben:Und ja, GK2 dürfte so um die 4 Mille gekostet haben. FMV war damals schweineteuer.
Auf die schnelle das hier gefunden:
http://kotaku.com/how-much-does-it-cost ... 1501413649

Ein paar Beispiele:
- 1983
Dragon's Lair - $3 million - According to Jamie Russell's book Generation Xbox, the handdrawn animation for this laserdisc game cost $1.3 million and the total cost of creating the game and cabinet amounted to $3 million.

- 1994
Wing Commander III - $5 million: The third entry in the Origin space franchise had a budget of almost $5 million

- 1996
Wing Commander IV - $10 million - A 1996 Texas Monthly profile claimed the space combat sequel had a $10 million budget.

- 1997
Riven - $20 million - According to a 1997 BusinessWeek report, the Myst sequel cost $10 million to develop and an additional $10 million to market, suggesting a total spend of around $20 million on the followup to the then-bestselling PC game of all-time.

- 1998
Grim Fandango - $3 million - In another tweet about the Double Fine adventure game Kickstarter, Tim Schafer said his last title for LucasArts cost $3 million.

- 1999
Gabriel Knight 3 - $4.2 million - In a Gamasutra postmortem, the project's technical lead Scott Bilas revealed that the development spend on the adventure game sequel was $4.2 million.

- 1999
Shenmue - $47 million - In a GDC 2011 presentation, Yu Suzuki said the infamously expensive game's total cost was $47 million, not $70 million as commonly reported.

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 21:07
Hm, dann kann Jane J. sich bei ihrer Aussage aber nur auf das Budget des ersten GK-Teils bezogen haben. Sonst geht es sich nicht aus. Aber das sind Zahlen, davon träumt man heute im klassischen Adv. Genre nur... :o

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Albaster
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 21:35
Mikej hat geschrieben:Hm, dann kann Jane J. sich bei ihrer Aussage aber nur auf das Budget des ersten GK-Teils bezogen haben. Sonst geht es sich nicht aus.
Ich muss noch mal schauen, ob ich das Interview wieder finde...

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sinnFeiN
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

22.03.2016, 21:47
und das ist zu damaligen Zeiten definitiv AAA :).Vor allem zu Sierra und Lucas Arts Zeiten waren klassiche Adventures sowas von beliebt, da hat man mit hohen Budgets werfen können. Wenn man so die Geschichten um Sierra hört, hat man auch das Gefühl, dass Geld jetzt nicht wirklich eine Rolle gespielt hat.
Quake 1 & 2 hatten jetzt auch nicht das überragende Budget, trotzdem konnte sich ein John Carmack davon einen Ferrari leisten :). Sind einfach etwas andere Zeiten gewesen, heute ist das Business ein riesiger Geld- und Entwicklungszeitfresser geworden. Dafür ist auch die Qualität und der Aufwand um vieles gestiegen.

btw. sorry, ich hab da das umfangreichste Adv. gelesen ;D

mit dem damaligen Schwierigkeitsgrad könnte ich auch besser leben, weil mir so in vielen Spielen schon meist langweilig wird auf maximalem Schwierigkeitsgrad. Aber selbst heutzutage kann ein Adventure mal etwas fuchsen (ja... Du bist gemeint, Deponia Doomsday)

Jehane
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

23.03.2016, 16:06
Albaster hat geschrieben: Ich bin mittlerweile auch eher ein Freund kürzerer Spiele. Meine Generation hat sich ja auch weiterentwickelt, im Bezug auf Familie, Arbeit, Freizeit. Vor 20 Jahren war das kein Thema, jeden Tag zu daddeln, heute dann eher am WE/ im Urlaub. Mir langen ebenfalls die ungefähren 10 Stunden für ein Spiel. Vielleicht haben sich aus diesem Grund auch die Episodenspiele entwickelt? Kommen ja den Spielern entgegen, die eher wenig Zeit dafür haben. Grundsätzlich ist bei mir die Herausforderung eher der Unterhaltung - eine gute Story ist mir z.B. sehr wichtig - gewichen, was nicht bedeutet, dass ich eine gewisse Schwierigkeit nicht schätze...
Same here. Ich hab kein Problem damit, wenn ein Spiel kürzer ausfällt, solange es eine gute Geschichte erzählt - passt mir einfach besser ins Zeitmanagement. Episodenspiele sind aus dem Grund sowieso toll, sowas geht auch gut mal zwischendurch - der Nachteil ist nur, dass man mitunter lange auf die nächste Episode warten muss. Ich find z.B. Dreamfall Chapters bisher wirklich gelungen, was die Geschichte angeht, aber die Abstände zwischen den einzelnen Episoden sind schon enorm... es ist mir auch schon passiert, dass ich eine neue Episode bei Steam runtergeladen und angefangen habe zu spielen ohne mich im Detail an die Geschehnisse der vorigen Episode zu erinnern. Das macht Telltale wiederum gut - man kriegt am Anfang eine kurze Zusammenfassung und ist wieder mitten drin. Man kann ja über Telltale sagen, was man will, aber für zwischendurch sind diese Episodenspiele echt toll - grad, wenn man vor allem entspannen und ein bissl abschalten will anstatt sich mit schwierigen Rätseln herumzuplagen. Anfangs fand ich das sehr gewöhnungsbedürftig, aber bei denen gehört das halt so. Und für schwierige Rätsel hab ich noch immer die beiden Aura-Teile ungespielt rumliegen :)
Shiny. Let's be bad guys.

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Mikej
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

23.03.2016, 16:15
Jehane hat geschrieben:Same here. Ich hab kein Problem damit, wenn ein Spiel kürzer ausfällt
Ja, geht mir im Endeffekt gleich.

Jackyl
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

24.03.2016, 18:49
Klar, wenn ein Spiel mal etwas kürzer ist, ist das auch kein Problem. Wenn die Story nicht mehr hergibt ist das eben so. Es dann künstlich nur in die Länge zu strecken macht keinen Sinn.
Trotzdem finde ich es eben schon ganz schön, wenn ein Spiel auch mal länger dauert. Natürlich habe auch ich bei weitem nicht mehr so viel Zeit wie früher. Ein halbes Stündchen oder sogar ein Stündchen ist dann aber auch Werktags durchaus mal drin. Nicht unbedingt jeden Tag, aber wenn ich ein Spiel wirklich gut finde, finde ich auch immer die 30-60 Minuten zum spielen am Tag. Und ich habe absolut kein Problem damit, wenn ich mit einem Spiel dann eben mal einen Monat beschäftigt bin oder auch zwei oder drei. Zum Beispiel habe ich vor einiger Zeit mit Deponia - The Complete Journey angefangen. Steam zeigt mir an, dass ich jetzt 17 Stunden in dem Spiel verbracht habe. Angefangen habe ich jedoch am Tag, nachdem Doomsday angekündigt wurde, also am 26. Februar. Ich habe also in 28 Tagen 17 Stunden gespielt. Finde ich vollkommen in Ordnung.
Nur weil ich pro Tag nicht mehr so viel spielen kann wie früher, heißt das für mich nicht, dass ich deswegen kürzere Spiele bevorzugen würde.

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

24.03.2016, 19:03
Jackyl hat geschrieben:Nur weil ich pro Tag nicht mehr so viel spielen kann wie früher, heißt das für mich nicht, dass ich deswegen kürzere Spiele bevorzugen würde.
Richtig. Jeder Spieler hat da seine Vorlieben und sein Spielverhalten und entscheidet das für sich selbst. Da ich "nebenbei" ein MMO spiele (TSW), ist der Rest für verschiedene Spiele "reserviert", jetzt z.B. Adventures (GK3-Playthrough). Meine Zeit teile ich entsprechend ein, mal jeden Tag etwas, mal am WE ein paar Stunden am Stück, kommt dabei auch drauf an, was für ein Spiel es ist und wie ich die Immersion erleben möchte.

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Re: Adventures und ihre Spieldauer

24.03.2016, 19:32
Albaster hat geschrieben:
Jackyl hat geschrieben:Nur weil ich pro Tag nicht mehr so viel spielen kann wie früher, heißt das für mich nicht, dass ich deswegen kürzere Spiele bevorzugen würde.
Richtig. Jeder Spieler hat da seine Vorlieben und sein Spielverhalten und entscheidet das für sich selbst. Da ich "nebenbei" ein MMO spiele (TSW), ist der Rest für verschiedene Spiele "reserviert", jetzt z.B. Adventures (GK3-Playthrough). Meine Zeit teile ich entsprechend ein, mal jeden Tag etwas, mal am WE ein paar Stunden am Stück, kommt dabei auch drauf an, was für ein Spiel es ist und wie ich die Immersion erleben möchte.
da gibts das gute alte: QFT! (quoted for truth)
mehr könnt ich da auch nicht sagen
Schön einteilen, was gespielt und wann gespielt wird. Je nachdem welches SPiel, ists mal länger, mal in 30 Minuten Prisen... (Horror... du mein Spaß und Leid zugleich)

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Nachtstern
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Re: Adventures und ihre Spieldauer

24.03.2016, 21:16
Albaster hat geschrieben:Hallo zusammen,

aus den letzten Gesprächen um GK3 heraus, sowie dem Hören des AC-Podcasts
http://www.adventurecorner.de/news/5910 ... ewinnspiel
ist mir aufgefallen, das früher die Adventures eine wesentlich längere Spielzeit hatten. Ich meine GK3 mit über 20 Stunden (und mehr) ist schon recht lange, fast wie heute einige Rollenspiele. Ich muss zugeben das ich in den letzten Jahren überwiegend MMORPGs gespielt habe und viele modernere Adventures nicht mitbekommen habe. Hat sich die Spieldauer der heutigen Adventures (mit oft <10 Stunden) wirklich so reduziert? Oder ist das ein subjektiver Eindruck von mir?

Was sind eure Erfahrungen und könnt ihr Beispiele nennen?

Da sich, zumindest bei mir, auch die Dauer der Stunden, die ich am PC verbringe, sehr zurückgegangen sind, kommt mir das tatsächlich auch etwas entgegen...

Ich hab nie wirklich die Stunden dabei gezählt wie lange ich ein Adventure von Anfang bis Ende durchgespielt habe, sprich also die Spieldauer, daher finde ich es auch gut das Steam diese Spielzeit Anzeige bietet, falls man selbst nicht mehr weiß wie lange man beim 1 Anlauf für das Spiel gebraucht hat.
Mir kommen aber vom Zeitgefühl her, die alten Adventures deutlich länger zum durchspielen vor als früher.
Was sicherlich daran liegt, das es früher mehr Fallen und Sterbemöglichkeiten in Spielen gab, und einige Rätsel früher regelrechte Mathematische Kopfnüsse oder Logikrätsel, die man so ohne Hilfe von einer Lösung kaum allein schaffte, oder nur schwerer.
Ich bin kein Fan von schweren Mathe/Logikrätseln häufig waren in Adventures, wenn ich Kästchen anordnen will kann ich gleich nen Iq Test machen, in ein Spiel gehört so was irgendwie nicht.
Ein wenig den Spieler zu fordern ist ja ok, aber ihm ein hartes Rätsel nach dem anderen vor zu setzen, ist ungerecht und sehr unfair und frustierend.
Shivers zb macht das ständig, viel mehr als wie der Nachfolger und das war schon sehr hart zum durchalten, weil man mit kaum Geschichte belohnt wurde, und umso mehr Rätsel kamen, ständig.
Wenn man viele Rätsel einbaut egal welcher Art, sollte, man wenigstens als Spielemacher von dem Spiel dann nicht mit Humor/Geschichte geizen.
Willst du eig nun nur konkret wissen wie lange man beim 1 Anlauf für ein Adventure brauchte, oder die gesamte Spieldauer bei einem Adventure?
Sprich wieviel Zeit man insgesamt reinsteckt hat, oder frisch beim ersten mal durchspielen von dem Spiel?

Für ganz vernarrte in Logik und Mathematik, empfiehle ich das Adventure:
Castle of Dr Brain.

Schönes Sierra Spiel der alten Art, sehr liebenswert gemacht, und ihr könnt euch nach Herzenslust das Hirn zermattern im Spiel. mit Rechen/Logikrätseln. :D

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