Old Skies - Review

Nach fünf Jahren Entwicklungszeit ist das SciFi-Adventure 'Old Skies' für Windows PC, Mac und Linux verfügbar. Dahinter steckt das amerikanische Indie-Studio Wadjet Eye Games, das sich mit 'Unavowed' und der 'Blackwell'-Serie einen Namen gemacht hat. Das neue Point-and-Click-Abenteuer handelt von Zeitreisen, den damit verbundenen Nebenwirkungen und der von Zweifeln geplagte Agentin Fia Quinn. Im Test erfahrt ihr mehr darüber. 

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 85%

Inhaltlich und spielerisch bleibt Dave Gilbert seiner Linie treu. Die Rätsel in 'Old Skies' sind der dichten Story untergeordnet und obwohl viele Aufgaben vom Prinzip her relativ komplex sind, gelangt man durch das enge Gamedesign-Korsett zügig zur Lösung, ohne die kurzweilige Geschichte aus den Augen zu verlieren. Für meinen Geschmack hätte das Gameplay teilweise aber ruhig etwas weniger ausgedünnt sein können. Die Zeitreise-Aufträge können für sich stehen, zugleich treiben sie die Charakterentwicklung stetig voran. In die Protagonistin konnte ich mich dadurch prima hineinversetzen und kein Abschnitt wirkte wie unnötiges Füllwerk. Auch den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen fand ich angenehm, weil auf jegliches Kommentar verzichtet wird. Über die fix im Narrativ verankerten Sterbemöglichkeiten mit Zurückspulen lässt sich jedoch streiten und beim Finale hätte ich - ohne unnötig ins Detail zu gehen - lieber sämtliche Vorkehrungen selbst getroffen. Dennoch hat mich das SciFi-Adventure bis zum Schluss gefesselt. Die Spielzeit bewegt sich im 10-Stunden-Bereich, was für heutige Verhältnisse mehr als ordentlich ist.

Zusätzliches Fazit von Christiane Biederbeck: Ein starkes Stück! So würde ich 'Old Skies' in jeder Hinsicht beschreiben. Das Thema des Spiels hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Das Zeitreise-Abenteuer um die ChronoZen-Agentin Fia fängt leicht an, gewinnt aber dann rasant Tempo. Das minimalistische Setting bildet einen tollen Kontrast zur dichten Geschichte, die sich nach und nach entwickelt. Was anfänglich wie kleine, unabhängige Geschichten wirken mag, wird nach und nach zu einem großen Ganzen verwoben.

Dabei lässt 'Old Skies' weder seine eigene Hintergrundgeschichte noch die Charakterentwicklung außen vor und bietet zudem ein komplexes und vielschichtiges Spielerlebnis, wie ich es von einem Point-and-Click-Adventure erwarte. Auch von mir gibt es daher eine klare Spielempfehlung.

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11 Kommentare

Djinn (Gast) vor 4 Tagen
[... off topic...]

Old Skies: in Farbe, feine Pixel (anfangs stimmige, leider allzu statische Szenen), bisher spielt's sich ordentlich, ohne wirklich zu begeistern, GOG, ScummVM.

[... off topic...]
ImaMightyPirate vor 3 Tagen
Zum üblichen Kommentator: Zuviel oder zuwenig Drogen ;)

Zum Spiel: Hammer! 2025 hat in den ersten 4 Monaten soviel geile Adventures wie es sie sonst in 2 Jahren manchmal nicht gab.
Djinn (Gast) vor 3 Tagen
Slender Threads wollte ich am Stück durchspielen. Old Skies kann ich auch mal liegen lassen und bei Gelegenheit zurückkehren. Mir fehlt der Sog, tieferes Interesse an den Charakteren, spannende Rätsel etc. Es ist ordentlich, eindeutig besser als Brassheart, aber nicht großartig. Vielleicht verändert ein kurzer heftiger Kontakt mit Deinem Hammer die Perspektive. Aber: Wer will das schon ausprobieren?! Insofern differenziere ich weiter.
ImaMightyPirate vor 3 Tagen
Mikej vor 3 Tagen
Gegen ein bisschen Off-Topic-Ausschweifung habe ich nichts, aber das geht hier schon in eine sehr unnötige Richtung. Wenns um ein spezielles Spiel geht wäre es schön sich so halbwegs darauf zu beschränken...
ImaMightyPirate vor 3 Tagen
:top:
hobo (Gast) vor 3 Tagen
Djinn hat geschrieben:
24.04.2025, 07:57
Schön ist, dass die elende Grob-Pixelei (Pixel-Optik ist prima auf vormals 8/16 Bit Systemen, die's nicht besser konnten, jedoch nicht das Pseudo-Gewichse auf aktuellen Rechnern) wie das veraltete 9-Verben Interface ausdienten. Sollte der Abenteuer-Gott am Ende des Jahres Zwölf draus machen, würd ich mich nicht beschweren.
Ah ja, dein Hass auf Pixel-Grafik ist ja schon pathologisch. Es ist und bleibt reine Geschmackssache. Pixel-Art ist für mich, wenn sie gut und stimmig gemacht ist, wie ein Gemälde und da ist es mir vollkommen egal, ob ich eine RTX 3070 im Rechner habe.

Seltsam nur, dass es etliche erfolgreiche Spiele gibt, die Pixelgrafik besitzen. Ich nenne da nur mal Stardew Valley als Beispiel. Du kannst noch nicht einmal beweisen, dass die Grafik von Hob's Barrow schlechter als die Grafik von Red Dead Redemption 2 ist. Versuchs erst gar nicht. :D
Djinn (Gast) vor 2 Tagen
Verachtung bitte, für eine grafische Gestaltung, die ihre Zeit hatte, die in der von manchen verwirrten Geistern erhöhten Form real so nie existierte - siehe historische, technische Rahmenbedingungen und die meist niedrige Budgets wie fehlendes Talent kaschieren soll.

Valide im Kontext mit Hardware-Limitierungen, seit geraumer Zeit Nerv tötend auf aktuellen Rechner und gerade in der Nische Adventure allzu gegenwärtig. Einer Nische, die dazu neigt sich Bärendienste durch Überhöhungen zu erweisen, siehe ...

Überfällig: Je früher das endet, desto besser. Ein Plus für jedes Adventure das sich endlich weiterentwickelte, so auch Old Skies oder Daedalic, die Pionierarbeit leisteten. Entwicklung ist wesentlicher Bestandteil der Kunstform Videospiele.

Du kannst es Dir ja versöhnlich reden: Es ist keine Entscheidung gegen Grobes, sondern eine für Hochauflösendes, der Normalität.
FustelPustel vor 2 Tagen
@Djinn: Wie Mikej schon geschrieben hat, kannst du für deine geistigen Ergüsse einen neuen Thread aufmachen, anstatt immer zu einem bestimmten Spiel oder Thema verschiedenste Ideen und News zu posten. Du verwurstest da immer diverseste Sachen miteinander, die mit dem Ursprungsthema nicht mehr viel bis gar nichts mehr zu tun haben. Danke.
ganon vor 1 Tag
Djinn hat geschrieben:
25.04.2025, 11:57
Verachtung bitte, für eine grafische Gestaltung, die ihre Zeit hatte, die in der von manchen verwirrten Geistern erhöhten Form real so nie existierte - siehe historische, technische Rahmenbedingungen und die meist niedrige Budgets wie fehlendes Talent kaschieren soll.
Das sind keine Argumente. Kaschierung von fehlendem Talent ist eine reine Behauptung von dir, die du nicht belegen/beweisen kannst. Der Rest ist ad hominem. Langweilig.
Djinn hat geschrieben:
25.04.2025, 11:57
Valide im Kontext mit Hardware-Limitierungen, seit geraumer Zeit Nerv tötend auf aktuellen Rechner und gerade in der Nische Adventure allzu gegenwärtig. Einer Nische, die dazu neigt sich Bärendienste durch Überhöhungen zu erweisen, siehe ...
Du neigst dazu, deine persönliche Vorlieben als universell gültige Maxime darzustellen. Spiele mit Pixel-Grafik sind genreübergreifend nach wie vor sehr beliebt und erzielen große Erfolge.
Djinn hat geschrieben:
25.04.2025, 11:57
Überfällig: Je früher das endet, desto besser. Ein Plus für jedes Adventure das sich endlich weiterentwickelte, so auch Old Skies oder Daedalic, die Pionierarbeit leisteten. Entwicklung ist wesentlicher Bestandteil der Kunstform Videospiele.
Wir reden aber schon noch von Grafik? Da wäre Old Skies massiv veraltet.
Djinn hat geschrieben:
25.04.2025, 11:57
Du kannst es Dir ja versöhnlich reden: Es ist keine Entscheidung gegen Grobes, sondern eine für Hochauflösendes, der Normalität.
Na, den Beweis dafür, dass Hochauflösendes besser als Grobes ist, hast du natürlich nicht liefern können. Ich hatte doch gesagt, dass du es gar nicht erst versuchen solltest. :)

Du bist ein klassischer Gatekeeper, der festlegen will, was normal, was gut und was schlecht sei. Hinfort mit dir! :devil:
Djinn (Gast) vor 12 Stunden
Um die Kritik zu spezifizieren: Die Grundidee um die Charaktere, ihre Schicksale, ihre Verknüpfungen ist solide und bis zu einem gewissen Grad erwachsener als 'vergleichbare' Abenteuer. Soweit so gut. Der Art, wie's mit Fleisch gefüllt wurde, die zu lesenden Texte, Dialoge wie Optionen, die zur Verfügung stehen, wirken oft zu künstlich, ermüden, sind abseits dessen, was man eigentlich sagen & tun will und fällt nicht durch relevante Auswirkungen auf, wobei mir Linearität sekundär ist, solange eine Geschichte gut erzählt wird. Einiges klickt man weg, da's unspannend wie irrelevant ist, womit das Spiel, leider, in guter Wadjet Eye Tradition steht: so gefühlt, Abenteuer für Stubenhocker.

Wenig begeistert das Spiel mit Wiederholungen in Form von Laufe von A zu B zu A zu B etc. für benötigte Informationshäppchen - vielleicht ein Spaß für Leute, die Detektiv-Arbeit schätzen - wie durch Wiederholungen durch Tode; bis zu einem gewissen Grad kann das vergnüglich sein, wenn's Sterben kreativ umgesetzt ist - Dragon's Lair - bzw. ein relevanter Lernprozess bei stattfindet, statt das Trial & Error überwiegt.

Weiterer Kritikpunkt sind Rätsel, die eher banal, nüchtern, weniger spaßig und häufig konversationsbasiert wirken. Manches erinnert mehr an die Art 'Papier einsammeln' in Thimbleweed Park statt an 'leuchtende radioaktive Pampe' auf dem Waldweg - schön wäre mehr Fantasie, was die Freude, Rätsel zu lösen, erhöht.

Insgesamt, auch Dank der überwiegend gelungenen Präsentation, geht's als gutes Abenteuer durch, aber nicht als Eier legende Wollmilchsau. Nichtsdestotrotz ist's Gilberts bestes Abenteuer, bisher.

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