Im Sequel zu 'Riddle of the Sphinx', 'The Omega Stone' dürft ihr wieder die Rolle eines Archäologen übernehmen, der von einem geschichtsträchtigen Ort zum anderen reisen darf und Rätsel lösen muss. Ob dabei auch eine Art Indiana Jones-Feeling aufkommt, könnt ihr in unserem Review nachlesen.

Abenteuerliche Entdeckungen
Unsere Archäologen-Karriere beginnt in Ägypten, wo wir direkt ins Spielgeschehen geworfen werden und von einem echten Schauspieler eingeführt werden. Die Videos machen allgemein keinen schlechten Eindruck, die Schauspieler wirken zwar nicht wie George Clooney oder Jack Nicholson, sie passen aber ins Spiel und fallen nicht störend auf. Nach der Einführung dürfen wir uns auch gleich an das erste Rätsel machen, das uns ins Innere der berühmten Sphinx führt. Dieses Rätsel gestaltet sich noch relativ einfach und machbar, im Laufe des Spiels kommt der Spieler aber auch zu Rätseln, bei denen selbst der eine oder andere motivierte Spieler sicherlich lieber zur Komplettlösung greifen wird. Vor allem da der Spieler außer den Videos alleine gelassen wird und helfende Gespräche und Tipps, wie in anderen Spielen üblich, fehlen. Allerdings passt diese Einsamkeit doch irgendweie zur Atmosphäre.
Atemberaubend?"Atemberaubende 3D-Grafik" steht auf der Rückseite der Verpackung von 'The Omage Stone'. Nun mag der genügsame Adventure-Spieler wirklich grafisch nicht verwöhnt sein und bekanntlich ist er es auch, der es am ehesten verkraftet, wenn ein Spiel nicht mit modernen 3D-Blockbuster-Shootern mithalten kann, doch unter "atemberaubend" könnte ich mir durchaus mehr vorstellen. 'The Omega Stone' setzt auf eine vor-gerenderte Umwelt, die praktisch aus Einzel-Rundum-Bildern zusammengesetzt werdenn. Das heißt im Klartext: Wir können uns nur auf vorgegebenen Pfaden in 2m-Schritten fortbewegen und uns umsehen. Dass auch diese Rundumsicht Dimensionen-technisch nicht ganz korrekt ist, mag zu verzeihen sein, außerdem machen die Locations fast komplett einen - für die Grafikverhältnisse - guten Eindruck.
Der Entwickler Omni Adventures wollte wohl mit dieser Grafik vor allem die Systemvoraussetzung in den untersten Zonen halten, damit auch Besitzer älterer Systeme in den Genuss des Spiels kommen (Man benötigt nur eine CPU mit 300MHz), doch ob damit der optimale Kompromiss gefunden wurde, wage ich sehr zu bezweifeln.
War da was?
Die Fortbewegung ist leider sehr unkomfortabel geraten: Nicht nur, dass wir uns nur auf den vorgerenderten Wegen bewegen dürfen (was technisch ja noch vertretbar wäre), der Blickwinkel der Person ändert sich beim Gehen auch noch ständig und wir müssen oft erst den Bildschirm mit der Maus absuchen, bevor wir erkennen, wo wir weitergehen können. Die übrige Steuerung (Interaktiv mit Objekten) ist sehr einfach gehalten: Kann ich etwas benutzen oder aufnehmen, wird mir das durch einen veränderten Mauszeiger angezeigt. Manchmal ist es etwas schwer, Objekte auf den vorgerenderten Screens auszumachen, aber das kommt ja selbst in den besten Familien, wie es 'Runaway' gezeigt hat, vor.
Mystische StoryDie Story beginnt sehr spannend mit einem Schriftstück, das auf den Untergang der Welt hindeutet. Im Laufe des Spiels verliert man jedoch leicht den Überblick über die Hintergrundgeschichte, wenn man nicht sämtliche Quellen und Objekte, die man findet, genau untersucht und gegebenenfalls durchliest. Der mitgeführte Fotoapparat erfüllt seinen Zweck sehr gut und kann dafür eingesetzt werden, Schriftrollen und ähnliche Dinge, die man nicht im Inventar verschwinden lassen darf, zu fotografieren, um mit den Informationen auch an anderen Stellen Rätsel zu lösen.
Ich sprecha wie deutsche scho und deutsche glaube auch, sprecha scho wie deutsch
Die Synchronisation ist leider nur mäßig gelungen: Die Texte sind zwar alle anstandslos gut übersetzt, die Sprecher sind aber leider manchmal etwas unpassend und sprechen alles andere als auch nur grob Lippensynchron. Dafür umso besser gefiel mir die Musikuntermalung, die nichts bombastisches bietet, aber dezent im Hintergrund für die passende Stimmung sorgt und dabei nicht nervend wirkt.
Es ist durchaus nicht alles an 'The Omega Stone' schlecht. Die Story ist recht spannend und es gibt ein paar saftige Rätsel - auch wenn einige davon einfach schon zu saftig sind. Letztendlich bleibt bei mir jedoch ein negativer Nachgeschmack, denn vor allem die Steuerung kann einem ziemlich den Spielspaß verderben. Wer allerdings auf Logikrätsel steht und über die offensichtlichen Schwächen von 'The Omega Stone' weitestgehend hinwegsehen kann, der möge sich das Spiel mal ansehen.
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The Omega Stone: Die Geheimnisse des Altertums
- Entwickler
- Omni Creative Group
- Publisher
- The Adventure Company
- Release
- 1. Dezember 2003
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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