Die Kult-Kriminalisten Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews ermitteln im siebten Abenteuer-Spiel erstmals in 3D auf dem PC. Die jungen Detektive recherchieren die Geschichte um einen in Rocky Beach verschwundenen Piratenschatz, begleiten eine Bergungsaktion zu einem versunkenen Schiff und landen dabei sogar einem panama'schen Gefängnis. Das Spiel wendet sich zwar in erster Linie an jüngere Spieler. Ob es dennoch auch für die Generation der Kassettenkinder eine lohnende Investition ist, verrät Euch unser Review.

Fürs Referat ins Gefängnis
Alles beginnt wie so oft auf dem Schrottplatz der Familie Jonas in Rocky Beach. Es ist ein heißer Sommertag. Während sich Justus aufgrund einer Auftragsflaute langweilt, spielt Bob mit seinem neuen Notebook herum, das den drei Detektiven in Zukunft überall einen Internetzugang zur Verfügung stellen kann – schließlich hat es W-Lan. Peter ist jedoch nicht so guter Laune, für die Schule muss er ein Referat über Golddublonen schreiben. Neben der Lust dazu fehlen ihm vor allem Informationen. Also beschließen die drei Detektive, ins historische Forschungsinstitut von Rocky Beach zu fahren um den dortigen Professor um Unterstützung zu bitten. Zufällig stoßen sie bei ihren Nachforschungen auf die Geschichte der Familie Herrero und landen auf einer alten Ranch, die jetzt einem Nachfahren der Familie gehört. Bei den Untersuchungen auf der Ranch der Familie stoßen Justus, Peter und Bob auch auf die Spur eines versunkenen Goldschatzes und eine Verbindung nach Panama. Genau dort hin will der Leiter des historischen Forschungsinstituts eine Forschungsreise unternehmen. Was liegt da näher, als die drei Detektive mitzunehmen? Doch in Panama angekommen entwickelt sich alles anders, als geplant und Justus und Bob landen im Gefängnis. Peter muss sie befreien, darf dabei aber nicht gesehen werden, denn auch nach ihm wird gefahndet. Zwischen den Detektiven und der Aufklärung des Falles stehen außer dicken Gefängnismauern auch noch einige alte Bekannte wie der berüchtigte Java-Jim oder ein Tauchgang, für Spannung bis zum Ende ist also gesorgt.
Lizenz- und Soundfragen
USM und Exozet Games haben bei der Entwicklung wie auch schon bei den vorherigen Spielen auf die Kosmos-Lizenz gesetzt, unter der im Deutschsprachigen Raum der erste Teil der Buch- und Hörspielserie herauskam. Es werden also die „alten“ Namen verwendet, einen Jupiter Jones sucht man vergeblich. Folglich tauchen auch jede Menge durch die Hörspiele bekannte Figuren auf, darunter der schon angesprochene Java-Jim. Aus Kostengründen – das Spiel wird bei Markteinführung deutlich unter 30 Euro kosten – musste auf die bekannten Sprecher verzichtet werden. Leider erreichen die Synchronsprecher auch nie die Qualität der Originale Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich und Oliver Rohrbeck. Zum Vorlesen der Texte reicht es, die Synchronisation bleibt aber weit hinter der Qualität aktueller Titel zurück. Die Musik ist ordentlich und vergleichbar mit der aus den Neuauflagen der alten Hörspiele. Leider wird sie zu selten eingesetzt. Auch Umgebungsgeräusche sind eher Mangelware. Stattdessen gibt es Sounduntermalung, wenn die Figuren laufen. Aber auch hier klingt jeder Charakter gleich.
Drei Detektive = drei Dimensionen!
Bei 'Die Drei ??? und das Gold der Inkas' handelt es sich um das erste dreidimensionale Adventure der Serie. Leider wurden die schon im Preview angesprochenen Mängel nicht beseitigt. Noch immer schwanken die Figuren hin- und her, als wenn sie etwas über den Durst getrunken hätten. Auch die Hintergrunde und Räume sind recht kahl geblieben. Schade, denn dadurch geht eine Menge Atmosphäre verloren. Auch sonst hinkt die Grafik der von aktuellen Titeln hinterher. Zwar laufen die Animationen flüssig ab, wirken aber dennoch sehr hölzern und unrealistisch, speziell dann wenn Justus eine Laterne in der Hand hält und diese beim Gehen jeweils im rechten Winkel an der Hand klebt. Immerhin bekommt der Spieler die Möglichkeit zwischen Auflösungen von 800 x 600 über 1024 x 768 bis zu 1280 x 1024 zu wählen und darf sogar Grafikoptionen herunterregeln.
Rätsel? Bitte im Team!
Wenn man schon drei Detektive zur Auswahl hat, darf man auch alle steuern. In 'Die Drei ??? und das Gold der Inkas' wird je nach Aufgabe zwischen Justus, Peter und Bob umgeschaltet. Justus ist dabei natürlich der Hauptcharakter, er führt Gespräche und ist für Rätselaufgaben zuständig. Zum Beispiel muss er per Schieberätsel ein Manuskript zusammensetzen. Bob ist immer dann gefragt, wenn es Nachforschungen im Internet zu erledigen gibt. Dabei hilft ihm sein neues Notebook mit W-Lan, mit dem er sich fast überall ins Internet einloggen kann. Das Internet besteht hier aber aus kostenfreundlichen Seiten, die als Grafik im Spiel integriert wurden und die Bob selbstständig findet. Der Spieler muss also nicht per Suchmaschine erst die richtigen Seiten finden. Die schwersten Aufgaben hat der sportliche Peter zu erledigen. Da weder Justus noch Bob klettern, springen oder rennen können, bleiben alle diese Aufgaben am Zweiten hängen. Das gestaltet sich auch noch recht einfach, wenn nur eine Leiter zu erklimmen ist. Eine Maus wird eingeblendet und abwechselnd leuchten die Linke oder rechte Taste rot auf. Innerhalb einer gewissen Zeit muss der Spieler nun diese Maustaste betätigen, damit Peter die Bewegungen anschließend auf dem Bildschirm durchführt. Später, wenn es darum geht, über einen Abgrund zu springen oder auf einer Mauer zu balancieren wird diese Steuerung recht schwer und frustrierend. Die Tasten müssen unterschiedlich schnell gedrückt werden und auch nicht mehr abwechselnd. Da auch die Zeit knapper wird, die man zum Drücken der Taste hat, erfordert diese Art von Minispielen die volle Konzentration. Ein mal zu spät oder falsch gedrückt und Peter stirbt. Das Spiel beginnt dann kurz vor der Aktion neu. Zum Ende kommt dann auch noch Zeitdruck dazu, was die Sache nicht wirklich vereinfacht und für noch mehr Frust sorgt.
Die übrigen Rätsel, die überwiegend aus dem Finden von Gegenständen und dem richtigen Kombinieren von Hinweisen bestehen sind hingegen recht leicht. Dennoch schafft es 'Die Drei ??? und das Gold der Inkas' auf eine Spielzeit von rund acht Stunden. Das liegt sowohl an den langen Dialogen als auch an den langsamen Bewegungen der Charaktere. Wenn der sportliche Peter in einem Katakombenlabyrinth rund eine halbe Minute auf den langsameren Justus warten muss, ehe die nächste Aktion gestartet wird, kann einem schon die Lust vergehen.
Die Steuerung von 'Die Drei ??? und das Gold der Inkas' geht dafür um so leichter von der Hand. Per Linksklick steuert man den jeweils aktiven Detektiv durch die Hintergründe. Ruht der Mauszeiger über einem Gegenstand oder Charakter, wird angezeigt, was damit gemacht werden kann. Objekte können entweder untersucht oder mitgenommen werden. Mit Charakteren darf geredet werden. Ist ein Objekt nicht verfügbar, wird ein Verbotsschild eingeblendet. Eingesammelte Gegenstände finden sich im Inventar des jeweiligen Detektivs wieder, das per Mausklick auf den Eintrag am unteren Bildrand aufgeschlagen wird. Allzuviele Gegenstände befinden sich aber nie gleichzeitig darin, so dass die Lösung von Rätsel nie unübersichtlich wird. Eine Funktion zum Finden der Hotspots gibt es übrigens nicht.
Was in der Preview noch recht Viel versprechend aussah, enttäuscht als ganzes Spiel etwas, was vor Allem an den teils frustrierenden Actioneinlagen liegt. Aber auch das ewige Geschaukel der Charaktere sowie die lange Wartezeit auf die Kollegen stört. Hätte man hier noch ein wenig geändert, wäre durchaus eine höhere Wertung drin gewesen. Die spannend startende Geschichte entwickelt sich im Laufe des Spiels auch zu einer zwar überdurchschnittlichen 'Drei ???' Story, reicht aber nicht an die Highlights der Serie heran. Durch den günstigen Preis lohnt sich ein Blick aber dennoch. Durch die nicht zu schweren Kombinationsrätsel werden vor allem junge Spieler ihren Spass an 'Die Drei ??? und das Gold der Inkas' finden.
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Die drei ??? - Das Gold der Inkas
- Entwickler
- Exozet Games
- Publisher
- United Soft Media Verlag GmbH
- Release
- 12. Oktober 2007
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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