Die Kunst des Mordens 2: Der Marionettenspieler - Review

Als vor einem knappen Jahr City Interactive ihr Adventure-Debüt 'Die Kunst des Mordens: Geheimakte F.B.I.' veröffentlichten, attestierten wir dem Spiel trotz aller Mängel immerhin einen gewissen Unterhaltungswert und durchaus ungenutztes Potential für künftige Titel. Und nur knappe 12 Monate später, steht nach dem Vorgänger und 'Testament of Sin' mittlerweile schon das dritte Adventure des selben Teams ins Haus, was bei so einigen das Gefühl schüren dürfte, es hier mit einer Praxis von liebloser Massenabfertigung zu tun zu haben, die mit so wenig Aufwand wie möglich, netter Grafik und relativ günstigem Preis einen Teil des kleinen Adventurekuchens abbekommen möchte. Zu bewundern war dieses Prinzip auch schon bei City Interactives Gehversuchen in anderen Genres, wie etwa grottenschlechten Ego-Shooter-Klonen. Wir haben 'Die Kunst des Mordens: Der Marionettenspieler' genauer unter die Lupe genommen und auch auf mittlerweile entstandene Befürchtungen untersucht.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 64%

Wer schon immer einmal wissen wollte, wie lieblose Massenproduktion vom Fließband in Sachen Adventures aussieht, wird bei der 'Kunst des Mordens 2' leider bestens bedient. Auch wenn Teil 2 Fehler begeht, die schon der Vorgänger beging, ist dies mittlerweile nicht mehr wirklich verzeihbar. Wie oft hatte ich neben dem Gefühl einen billigen 'Still Life' und 'Tunguska'-Klon zu spielen, zu allem Übel auch noch den Eindruck, einen Klon des ersten Teils zu spielen. Dies führt dazu, dass einen das Gefühl beschleicht, manche Situationen und Rätsel so schon exakt im Vorgänger gesehen zu haben. Auf die Dauer ist dies einfach zu wenig und fügt sich wunderbar in das Gesamtbild ein, es hier mit einem in jeder Hinsicht zweitklassigem Titel zutun zu haben, der mit möglichst wenig Aufwand an Tag XY im Regal stehen sollte. Die Story ist ein Rohrkrepierer, in der Plotpunkte einfach nur im Schnellverfahren grob umrissen und abgehandelt werden. Persönlichkeit besitzt nicht einer der Charaktere. Dazu kommen Logiklöcher und haarsträubende Situationen, die beinahe so unglaublich sind, dass man sich fragt, wo die Schreiber eigentlich das Empfinden hernehmen, in der Lage zu sein, mehr als einen Einkaufszettel schreiben zu können. Klar, das Ganze sieht etwas besser aus als der Vorgänger (wenn auch sehr leblos) und ist auch einen Ticken umfangreicher, doch wird gerade letzter Punkt zum Eigentor, da die oftmals uninspirierten, teilweise schlichtweg nervigen und konstruierten Rätsel, sowie alle Umständlichkeiten, die sich aus der strengen Linearität ergeben, die zähe und oberflächliche Handlung nur unnötig wie Kaugummi in die Länge ziehen. Wer den Vorgänger mochte, oder jedes Jahr etliche neue Adventure-Veröffentlichungen kauft, kann sicher zugreifen, alle anderen sollten sich gut überlegen, ob sie die sehr zweifelhafte und seelenlose Fließbandproduktion von City Interactive – in Zeiten eines mehr als kriselnden, nicht wachsenden Adventure-Marktes- unterstützen wollen und ihr Geld nicht lieber in einen Konkurrenztitel wie 'Memento Mori' investieren, der in allen Belangen um Längen besser und letztlich auch kundenfreundlicher ist!

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