Nostalgie pur war angesagt, als ich das neue PC-Spiel der drei Fragezeichen in den Händen hielt. Ich entdeckte die drei Jungdetektive relativ spät, liebte sie dafür aber umso mehr. Die fünf Freunde, TKKG und Konsorten konnte ich immer zum Einschlafen hören, die drei Fragezeichen aber nicht. Die Geschichten waren mir viel zu gruselig und zu spannend. Ergo, musste das Licht anbleiben und die Geschichte bis zum Ende gehört werden. So ging es mir auch bei diesem Spiel. Ich habe sieben Stunden ununterbrochen gespielt, von Anfang bis Ende. Ich konnte einfach nicht aufhören, denn ich wollte wissen, wie es ausgeht. Die Frage ist ja nicht, ob Justus, Peter und Bob den Fall lösen, sondern wie. Wollt Ihr es auch wissen?

Auf dem Schrottplatz durch den Kühlschrank...
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Die Zentrale - Ort des Denkens |
Bei ihrem aktuellen Auftrag geht es um einen Todesfall, in Folge dessen ein Erbstück Rätsel aufgibt. Es handelt sich dabei um einen Helm. Das mysteriöse Kopfstück des schwerreichen Besitzers Nolan Gallagher wird versteigert, landet aber in den falschen Händen und muss wiederbeschafft werden. Dieser Helm sendet dem Besitzer geheimnisvolle Botschaften und schickt ihn auf eine wilde und absurde Schnitzeljagd. Das ruft natürlich die Detektive auf den Plan, die erst den Helm beschaffen, sich dann voller Eifer in die Schnitzeljagd stürzen und es zudem mit einem gefährlichen Erbschaftsräuber zu tun bekommen.
Klick, Klack, Klick...
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Das Tauchspiel hat mich Nerven gekostet |
Wir erleben hautnah die Geschichte, deren linearer Verlauf von unserer Rätselkunst, unseren Klickfertigkeiten und unserer Geschicklichkeit abhängt. Je besser wir uns anstellen, desto schneller bewegen wir uns fort. Dabei wechseln sich Miniaufgaben, wie Mühlespielen oder Labyrinthbesuche, ab mit klassischen Kombinationsrätseln und teilweise recht zeitintensiven Kleinteilsuchspielen.
Uns hilft keine Hotspotanzeige, auch der Mauszeiger reagiert nicht interaktiv. Nein, wir klicken und klicken. Erschwert wird es durch die Tatsache, dass wir manche Objekte erst dann verwenden können, wenn wir die Aufgabe direkt lösen müssen. Wir nennen diesen Effekt corner-intern liebevoll das Runaway-Syndrom. Hilfestellungen gibt uns nur das Notizbuch im Menü am linken Bildschirmrand, dass Aufgaben und einige Hinweise bereithält, aber nie die Lösung. Am rechten Menürand ist das Inventar, das sich meist auf wenige Gegenstände beschränkt.
Erster, zweiter, dritter Detektiv
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Geisterstunde mit Kerzen und Nachtsichtgerät |
Bebildert wird das Adventure durch klassische 2D-Grafik, die an die Covers aller Geschichten der drei Fragezeichen erinnert. Wir sehen keinen der Detektive, denn wir agieren in der Egoperspektive. Drei verschieden farbige Fragezeichen im linken Menü zeigen, mit welcher Figur wir gerade in der Umgebung aktiv sind.
Musikalisch gibt es keine Unterschiede zum Hörspiel und das macht die ganze Atmosphäre im Adventure aus. Originalsprecher und Hintergrundgeräusche- oder Melodie lassen uns ganz ins Spiel eintauchen und dann wird auch der letzte Zweifler am Schauplatz der verlassenen Irrenanstalt einen kalten Schauer spüren.
Nostalgie pur, dass ist es, was dieses Spiel ausmacht. Für Fans der Reihe ein Muss. Ob es jemanden wirklich mitnehmen kann, der die drei Fragezeichen noch nicht kennt, wage ich zu bezweifeln. Da kann das Spiel grafisch und rätseltechnisch nicht mit den aktuellen Adventuregrößen von Daedalic oder King Art mithalten. Die Schwierigkeit der Rätsel ist angepasst an eine jüngere Zielgruppe, aber das nervige Sammeln und Klicken macht das Erleben eines Krimis kaputt. Vielleicht kann der nächste Fall der Ermittler bei Rätseln und Interaktivität eine Schippe drauflegen, dann wäre das Adventure nahezu perfekt.
Fazit von Tobias Maack: Das neue Adventure mit den berühmten Detektiven aus Rocky Beach setzt auf die gleichen Elemente wie der Vorgänger, 'Die drei ??? und der Riesenkrake'. Nicht nur die Spielengine ist identisch, auch werden Kenner viele Orte und Spielfunktionen wiedererkennen. Und wie beim Vorgänger bezieht sich meine Kritik überwiegend auf die zu häufig eingesetzten Sammel-Aufgaben, in denen wir eine gewisse Anzahl gut versteckter Objekte einsammeln müssen. Doch das Spiel hat auch die Stärken geerbt. Durch die bekannten Musikstücke, die original Sprecher und eine Grafik, die an die Buchvorlage erinnert, entsteht eine Atmosphäre, die Fans der 'drei ???' schnell in ihren Bann zieht. Für Adventure-Kenner sind die Rätsel nach wie vor zu leicht, Fans sollten sich das Spiel aber auf jeden Fall ansehen. Und wem der Vorgänger gefallen hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
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Die drei ??? - Rätsel aus der Geisterwelt
- Entwickler
- United Soft Media Verlag GmbH
- Publisher
- United Soft Media Verlag GmbH
- Release
- 28. Oktober 2016
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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