'Moon of Madness' von Rock Pocket Games verbindet Science-Fiction mit Lovecraft inspiriertem Horror und ist thematisch im MMORPG-Universum von 'Secret World Legends' angesiedelt. Als Stand-Alone ist es jedoch ein eigenständiges Spiel und ohne Vorwissen spielbar. Ob der Mix harmoniert und was das First-Person-Adventure sonst kann, das verraten wir euch in unserem Test.

Auf dem Mars
Als Ingenieur Shane Newehart sind wir in einer Forschungsstation auf dem Mars stationiert, die ohne das Wissen der Öffentlichkeit an geheimen Forschungsprojekten arbeitet. Doch die Dinge sind nicht so, wie sie zu sein scheinen. Mysteriöse Signale aus dem All, bio-wissenschaftliche Projekte, die außer Kontrolle geraten, Alpträume und verschwundene Teammitglieder: Auf dem Mars bricht nach und nach die Hölle los. Und Shane Newehart ist mittendrin.
Der Morgen beginnt mit einem Alptraum, aus dem wir panisch in unserem Zimmer der Mars-Station erwachen. Dort ist alles wie gehabt und wir machen uns mit gemischten Gefühlen auf den Weg, uns den anfallenden Tagesaufgaben zu stellen. Doch unser Tag wird begleitet von merkwürdigen Erscheinungen, Stromausfällen, Dingen und Menschen die plötzlich verschwinden, Funkstille und schließlich Wahnsinn.
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Nicht jeder erträgt die Stille auf dem Mars gleich gut. |
Ein Sicherheitsausweis gewährt uns dabei Zugang zu den unwichtigsten Räumlichkeiten der Station. Wir sind nämlich ebenfalls nur ein unwichtiger Ingenieur mit Sicherheitslevel eins. Am Handgelenk tragen wir einen Computer, der uns mittels drahtloser Verbindung Zugang zu allen wichtigen Systemen der Station gewährt. In bester Walking-Simulator-Art erkunden wir die Station und begeben uns schon bald mit Raumanzug und Mars-Rover nach draußen, um die Satellitenanlage zu reparieren. Als wir zurückkommen, ist das Treibhaus überflutet und ein mutiertes Bio-Wissenschaftsprojekt macht sich bereits auf den Gängen breit und verwandelt die Station in ein Labyrinth. Über Funk können wir mit unseren Team-Kollegen reden, die uns mal mehr und mal weniger hilfreich zur Seite stehen.
I am Walking
Laufen ist unsere Hauptbeschäftigung. Mit Tastatur und Maus (oder per Controller) bedienen wir Kamera und Umgebung und bewegen uns im First-Person-Stil über den roten Planeten. Mit der linken Maustaste interagieren wir mit Objekten, die wir über die Tastatur auch drehen und im Zoom genauer betrachten können. Mit Hilfe der rechten Maustaste können wir unsere Umgebung analysieren und so Ziele und mögliche Interaktionen genauer bestimmen. Aufgaben und Zielorte sind im Computer abrufbar.
Ein Inventar gibt es nicht, eine Karte leider auch nicht. Damit wir uns nicht orientierungslos verlaufen, können wir uns per Tastendruck aber jederzeit anzeigen lassen, in welcher Richtung wir das nächste Ziel finden. Und das kann durchaus nötig sein, denn die Forschungsstation ist über verschiedenste Ebenen gebaut und gleicht schon bald einem Labyrinth, durch das uns Wahnvorstellungen und andere absonderliche Erscheinungen verfolgen.
Horror
Wir laufen viel, sehr viel. Hoch und runter, schnell und langsam. Wir schleichen gebückt durch Lüftungsschächte, rennen über Wüstensand, suchen die nächste Sauerstoffstation oder gehen zur nächsten Tür oder Treppe. Verfolgungsjagden inklusive. Und hier gilt Obacht: Wer unvorsichtig um eine Ecke rennt, stürzt vielleicht in ein Starkstromkabel und segnet das zeitliche. Oder verfängt sich in giftigen Ranken oder wird schlicht vom Verfolger erwischt. Die Möglichkeiten zu sterben sind vielfältig und nehmen im Laufe des Spiels stetig zu. Ein recht vernünftiger Autosave-Mechanismus sorgt für nicht zu viel Frust beim Spielen.
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Durch das Drehen der Teile können wir den Stromkreis wiederherstellen. |
Natürlich gilt es auch, das ein oder andere Rätsel zu lösen. Von der Ausrichtung einer Satellitenschüssel, bis hin zum Schließen eines Stromkreises und dem Zusammensetzen eines mystischen Artefaktes sind viele verschiedenen Puzzle-Rätsel im Spiel verteilt, die für Abwechslung zwischen den Laufsequenzen sorgen. Echte Herausforderungen gibt es nicht, aber kreativen und durchaus auch etwas abwechslungsreichen Rätselspaß. Insgesamt wartet 'Moons of Madness' mit 8-10 Stunden Spielzeit auf uns.
Geboten wird hier ein First-Person-Horror Adventure, das cthuloid angehaucht ist. Unweigerlich muss man bei der ein oder anderen Szene an die Horrorgeschichten der 1920er Jahre denken, die von H. P. Lovecraft geschrieben wurde. Dennoch finde ich die Geschichte in der zweiten Spielhälfte etwas plump und vorhersehbar aufgelöst. Da wäre sicher mehr möglich gewesen. Gut gelungen ist den Machern aber das Transportieren der Gefühle der Hauptfigur. Ist er panisch, zittern seine Händen, hat er Angst redet er mit sich selbst. Anspannung und Erleichterung werden glaubwürdig vermittelt.
Das Spannende an 'Moons of Madness' ist die Verknüpfung von Horror und Science-Fiction die durchaus überzeugen kann, obgleich sie teils zu sehr von Verfolgungsjagden getragen wird. Neu ist die Geschichte zwar nicht, aber recht gut erzählt und das Setting hat einen gewissen Reiz. Zusammen mit deutschen Untertiteln und toller englischer Synchronisation wird unterm Strich unterhaltsame Horror-Kost geboten, die ganz ohne Vorwissen zum MMORPG-Universum von ‚Secret World Legends‘ spielbar ist. Auch die Spielzeit (8-10 Stunden) kann sich aus heutiger Sicht sehen lassen.
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Moons of Madness
- Entwickler
- Rock Pocket Games
- Publisher
- Funcom
- Release
- 22. Oktober 2019
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.moonsofmadness.com
- Art
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Independent
- Sprachen
-
- Systeme
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- Stichwörter
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