Lange war es ruhig um die vier Schüler-Detektive Tim, Karl, Klößchen und Gaby sowie ihren treuen Begleiter Hund Oskar. 2008 erschien mit „Das unheimliche Zimmer“ das letzte Spiel. Nach dem Auslaufen des Lizenzvertrags sicherte sich United Soft Media (USM) die Rechte und brachte Anfang Juni mit dem Titel 'TKKG - Die Feuerprobe' ein neues Detektivabenteuer auf den Markt. Wer schon früher den Hörspielen gelauscht hat, kommt nicht umhin dieses Spiel einfach mal auszuprobieren. So auch wir – ganz nebenbei darf der Adventuregaming-Nachwuchs selbst mal miträtseln. Ob uns das Spiel gefallen hat, lest ihr wie gewohnt in unserem Test.

Die Schülerwehr
Das war der ursprüngliche Titel des Spiels, bei dem wir gemeinsam mit TKKG einen komplett neuen Fall zu lösen hatten. Einen Fall, der noch in keinem Buch oder Hörspiel vorher behandelt wurde. Es geht um Erpressung am Internat: Eine gemeine Bande bedroht Schüler und fordert Geld, Handys oder andere Besitztümer. Emil, ein Mitschüler von Klößchen, berichtet Tim, Karl und Gabi was er weiß und gehört hat. Die Detektive können so etwas an ihrer Schule nicht hinnehmen und beginnen mit den Ermittlungen.
Nach diesem Einstieg können wir uns als Spieler entscheiden, mit welchem Detektiv wir in das Spielgeschehen einsteigen wollen. Klößchen will sich mal mit Emil unterhalten, Karl will sich draußen im Schulgelände umsehen, Gabi fährt direkt zu ihrem Vater ins Revier und Tim bleibt im Internat und sucht nach Hinweisen und Spuren. Auf in ein neues Abenteuer!
Wie damals...
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Endlich wieder vereint für einen neuen Fall. |
Beim Spielen fühlt man sich in die guten alten Hörspielzeiten zurückversetzt. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir gemeinsam mit den bekannten Charakteren, gesprochen von den Originalsprechern, den Fall aufklären wollen. Das Spiel führt uns dabei auch an vertraute Orte, wie dem Internat natürlich, der Villa Sauerlich oder dem Polizeipräsidium.
Über eine Personenanzeige oben links wechseln wir zu einem der Detektive. Angefangen mit Tim haben wir das Schulhaus erkundet und erste Hinweise gesammelt. Dabei mussten wir einige Gegenstände finden und Minispiele lösen. Hat eine Figur alles erledigt, ertönt ein akustisches Signal und der Sprecher der Geschichte weist uns darauf hin, dass wir mit einem anderem Detektiv ermitteln können.
Klick, Klick, Klick
Die Menüführung und Bedienung von 'TKKG - Die Feuerprobe' ist sehr einfach gehalten. Wir steuern die Figuren mit der Maustaste per Linksklick und die Spielfigur bewegt sich an diese Stelle. Leider gibt es keine Hotspot-Anzeige oder Stellen, an denen sich der Mauszeiger zum Beispiel in eine Hand oder eine Lupe verwandelt – wir müssen wirklich sehr stupide die Szenerie abklicken, um Hinweise und Gegenstände zu entdecken. Bei einem Minispiel muss man zum Beispiel Sterne sammeln. Diese finden sich überall und sind manchmal farblich so gut versteckt, weshalb man mindestens zweimal hinschauen muss, um fündig zu werden.
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Dieses Minigame zog sich etwas. |
Im Menü rechts finden wir unser Inventar, das jetzt nicht sehr umfangreich ist und sich im Spiel logisch einsetzen lässt. Große Knobeleien und verrückte Gegenstands-Kombinationen erwarten uns bei der Feuerprobe schon mal nicht. Ein Notizbuch bietet uns zudem wichtige Hinweise und Hilfestellungen, wodurch die Rätsel sehr gut lösbar sind. Kniffliger dagegen sind die Minispiele, die einem den Nerv rauben können. Diese muss man bestehen, damit man im Spiel weiterkommt und wer bis zum Labyrinth-Spiel gelangt, der weiß spätestens jetzt wovon ich spreche. Sterben kann man auf jeden Fall nicht und das Spiel speichert stets automatisch den Spielstand.
Detektivabenteuer ab 12
Die 2D-Grafik des Point&Click-Adventures ist sehr einfach und bunt gehalten. Der Comic-Stil ist dennoch gar nicht unangenehm fürs Auge. Schlüpfen wir in die Rolle eines Detektivs, so wechseln wir in die Ego-Perspektive. Die Zwischensequenzen können wir wiederum ganz entspannt als Zuschauer betrachten.
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Du solltest rangehen. Könnte wichtig sein. |
Während dem Spielen bleiben die Hintergrundgeräusche zudem unaufdringlich und der Szenerie angepasst: Im Polizeirevier werden wir zum Beispiel von Baugeräuschen begleitet, da hier eine neue Anlage im Gebäude eingebaut wird. Im Taubenturm gurren die Täubchen und in der Schule erwarten uns die typischen Geräusche im Gebäude oder auf dem Hof. Auch die unbekannten Sprecher neuer Personen machen einen guten Job.
'TKKG - Die Feuerprobe' macht Spaß. Das liegt aber vor allem daran, dass ich als Tester früher gern und oft den spannenden Fällen von TKKG gelauscht habe. Da freut man sich die gewohnten Sprecher zu hören und bekannte Schauplätze zu besuchen. An der Einfachheit der Grafik und der musikalischen Begleitung habe ich mich weniger gestört, auch nicht an der Einfachheit der Rätsel. Das Spiel ist laut USK ab sechs Jahren freigegeben – aus meiner Sicht sind Kinder ab 12 Jahren dem Thema und vor allem den Minispielen jedoch besser gewachsen. Diese waren es, die mich manchmal an den Rand des Wahnsinns trieben, besonders das Sammeln von Gegenständen, welches oft in wildem Geklicke endete oder das Labyrinth, das immer schwieriger zu bewältigen war, besonders bei mehr als zwei Gegnern. Wer sich gern an die Zeit zurück erinnert, der kann durchaus das Abenteuer Feuerprobe wagen, gern auch mit dem eigenen Nachwuchs. Man erfährt zusätzlich viel Wissenswertes, zum Beispiel über Tauben . Wer eine geringe Frustrationsgrenze hat und sich an einfacher Grafik stört, wird hier wahrscheinlich nicht ganz so glücklich. Ganz persönlich kann ich sagen, dass mir im direkten Vergleich die Adventures der Drei??? besser gefallen haben.
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TKKG - Die Feuerprobe
- Entwickler
- United Soft Media Verlag GmbH
- Publisher
- United Soft Media Verlag GmbH
- Release
- 4. Juli 2019
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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