‘Children of Silentown‘ ist ein düsteres Mystery-Adventure von Elf Games und Luna2 Studio. Entstanden ist die Zusammenarbeit aus einem Kurzfilm, der schließlich zum Konzept für ein Video-Spiel wurde. Als Publisher steht Daedalic Entertainment hinter dem Spiel. Wie sich das Point-and-Click Adventure spielt, verraten wir euch in unserem Test.
… und nachts kommen die Monster
Die junge Protagonistin Lucy wohnt in einem kleinen Dorf mitten im Wald zusammen mit ihren Eltern und ihrer Katze. Das Dorf ist friedlich, tagsüber arbeiten die Menschen und die Kinder spielen. Es ist ruhig und still in Silentown. Allerdings trügt das friedliche Bild. Obwohl die Menschen das Dorf nie verlassen, verschwinden ständig Frauen, Männer und Kinder. Sie verschwinden immer im Dunkeln, denn in der Nacht kann man in Silentown das Brüllen von Monster hören, die aus dem Wald in die Stadt kommen…
Als das Mädchen eines Abends selbst einem Monster begegnet und kurz darauf ihre Mutter verschwindet, beschließt sie, den Dingen auf den Grund zu gehen und Ermittlungen anzustellen: Was geschieht in Silentown? Warum geht niemand in Wald? Was hat es mit den Monstern auf sich und warum sucht niemand nach den Verschwundenen?
Das rätselhafte Dorf
Wir spielen Lucy und zusammen mit unserem Tagebuch machen wir uns auf den Weg. Sie stellt nun Ermittlungen an und redet mit den Dorfbewohnern. Die Steuerung ist entweder per Gamepad oder auch mit Maus und Tastatur möglich. Im klassischen Point-and-Click Style sammeln und untersuchen wir Gegenstände, kombinieren Dinge miteinander und lösen diverse kleine Rätsel und Minispiele. Alle wichtigen Dingen können wir in unserem Tagebuch nachschlagen. Gegenstände werden links im Inventar angezeigt.
Ab und an haben wir die Möglichkeit, den Fortgang der Geschichte durch eine Entscheidung zu beeinflussen. So können wir auf verschiedenen Wegen ans Ziel kommen. Der eigentliche Verlauf der Story wird dabei nicht verändert, lediglich die Lösungswege sind unterschiedlich. Der Abspann der Geschichte kann auf diese Weise jedoch verändert werden.
Neben dem Sammeln von Dingen und dem Sprechen mit den Dorfbewohnern nimmt das Entdecken von Noten und das Lernen von Liedern einen Großteil des Gameplay an. Finden bzw. hören wir einen interessanten Ton, notiert Lucy ihn in ihrem Notizbuch. Aus drei harmonierenden Tönen wird automatisch ein Lied und passende Lieder helfen uns später an Informationen zu kommen und die Story voranzutreiben.
Jedes Lied ist mit einem Minispiel verknüpft. Dabei gilt es immer, den richtigen Weg zum Ziel zu finden. Thematisch sind die Minispiele sehr verschieden gestaltet, das Prinzip ist jeweils ähnlich. Mit fortschreitendem Spielverlauf werden die Minispiele anspruchsvoller.
Optisch und technisch schön umgesetzt, aber...
Handwerklich ist ‘Children of Silentown‘ durchaus gut durchdacht und gut gemacht. Die klassischen Point-and-Click Elemente sind gut umgesetzt und die Balance zwischen Dialogen, Kombinationsrätseln und Minispielen stimmt erstmal. Leider gibt es keine Möglichkeit die schwierigeren Minispiele im späteren Spielverlauf zu überspringen. Hier hatte ich doch das Gefühl, etwas unnötig lange beschäftigt zu sein.
Das Besondere an ‘Children of Silentown‘ ist sicherlich der charmant-schöne und düstere Grafikstil. Charakteristisch für das Spiel sind die leblos wirkenden Augen der Kinder und Menschen, die zusammen mit dem schönen und handgezeichneten Grafikstil eine spannende Mischung aus unheimlich und kindlich bilden. Leider schafft es die Story des Spiels nicht, dem stimmungsvollen Look gerecht zu werden. Selbst die Musik ist erstaunlich langweilig und eher unpassend zum Setting gewählt.
‘Children of Silentown‘ ist handwerklich ein gut gemachtes Spiel, dass zumindest nicht langweilig wird. Die einzelnen Elemente des Gameplay sind gut ausbalanciert und als klassisches Point-and-Click Adventure konnte mich das Gameplay durchaus überzeugen.
Allerdings hatte ich eine andere Erwartungshaltung an den Verlauf der Geschichte und das Spiel insgesamt. Während der Ermittlungen durch Lucy im Dorf werden eine Menge Fragen aufgeworfen, die später aber nicht wirklich beantwortet werden. Stattdessen verändern sich das Thema des Spiel im letzten Drittel etwas skurril. Mir fehlt hier eine bessere narrative Verbindung zwischen den Ereignissen im Dorf und den Erlebnissen im Wald. Entsprechend unzufrieden war ich auch mit der Auflösung und den verschiedenen Enden.
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Children of Silentown
- Entwickler
- Elf Games
- Publisher
- Daedalic
- Release
- 11. Januar 2023
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- https://childrenofsilentown.com/
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
- Children of Silentown im Humble Store kaufen (Affiliate-Link)
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