Nach dem Erfolg von 'This is the Police' war ein Nachfolger fast logisch. Knapp zwei Jahre nach Release des ersten Teils war es dann auch so weit: 'This is the Police 2' erschien am 31. Juli 2018 für PC, PS4 und Xbox One und am 25. September für die Nintendo Switch. Die Entwickler Weappy Studios hätten es sich dabei sehr leicht machen und auf die altbekannten, soliden Features setzen können. Doch beim Nachfolger wollten sie mehr und einige, neue Features kamen hinzu. Ob die Story und das Spiel an den alten Erfolg anknüpfen kann, erfahrt Ihr in den nächsten Zeilen.

Jack is back
Unerwartet aber doch ist Jack Boyd zurück. Dieses Mal verschlägt es ihn in die verschlafene Kleinstadt Sharpwood an der Grenze, wo Gewalt, Schmuggel und Gangs herrschen. In diesem Örtchen stirbt nämlich der hiesige Sherriff bei einer Razzia und die junge Lilly Reed (gespielt von Sarah Hamilton, 'The Longest Journey') muss seinen Job widerwillig übernehmen. Ihr Revier tanzt ihr aber eher auf der Nase herum. Währenddessen ist Jack inkognito in einer Hütte am Rand der Stadt untergekommen und kommt unschuldig in eine andere Razzia in seinem gemieteten Haus – Drogen sollen versteckt sein. Die Polizisten nehmen ihn fest und verdächtigen ihn prompt. Er hat immerhin auch einen gefälschten Ausweis. So kommt Jack in Kontakt mit Lilly und nach einigem Hin und Her bietet er seine Dienste an, damit Lilly die Kontrolle über die Stadt bekommen kann. Veteranen des ersten Teils merken hier schon, dass es sicherlich nicht so einfach wird.
Gewohntes Gameplay trifft Neues
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Die Taktik-Einsätze können für graue Haare sorgen. |
Das rundenbasierte Strategiespiel hat wieder die üblichen Polizeirufe zu bieten, die abermals sehr gut geschrieben sind und durchaus mit einem Augenzwinkern genommen werden können. Der Grad an Realismus ist zwar hoch, aber ein wenig Satire und Gesellschaftskritik mischen sich immer wieder hinein. Es ist jedoch einiges neu dazugekommen. Nun kauft man mit einer neuen Währung, Aufreißverschlüsse („tabs“) von Bierdosen, Polizisten und Ausrüstung. Letztere benötigt man, um Zwischenfälle erfolgreich zu lösen oder im später erklärten Runden-Taktik-Spiel. Man bekommt diese Verschlüsse durch erfolgreiche Polizeiarbeit. das klingt einfacher, als vermutet. Das Grundspiel ohne Patches war höllenschwer und erst nach einigen Patches wurde das Balancing verbessert. Ganz perfekt ist es noch immer nicht und so bleibt der Frust beim Durchspielen leider nicht immer aus.
Das brandneue Element ist hingegen der Taktik-Modus, mit dem man Razzien selber wie in 'XCOM' nachspielen muss. Pro Runde steuert man die Polizisten über den Ort der Razzia und kann nur eine gewisse Distanz gehen. Außerdem muss man Deckungen ausnutzen, sollte lautlos vorgehen und kann auch seine Polizisten in den Tod schicken. Dieses Taktik-Spiel basiert auf Werten der Charaktere, die man langsam durch erfolgreiche Polizeimissionen steigern kann. Man sollte seine Polizisten also durchaus hegen und pflegen. Während das normale Spiel noch recht einfach ist, hat es dieser Modus in sich und unbedachtes Vorgehen führt schnell zum Tod eines oder gleich mehrerer Polizisten. Diese fehlen dann wiederum in der normalen Polizeiarbeit und schnell ist man in einer prekären Situation, die nur ein Neustart des Spiels wieder gerade biegen kann. Hier sei ausdrücklich gewarnt, dass man ein solches Spielsystem mögen muss, sonst wird man mit 'This is the Police 2' nur mäßig glücklich. Verweigerer können die Taktik-Missionen zwar Großteils ignorieren, verlieren dadurch aber wertvolle Währung und schadet sich mehr.
Story und Musik entschädigen
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Grafisch und musikalisch ein Leckerbissen. |
Wer über diese Probleme hinwegsehen kann, trifft aber ein Spiel, das abermals eine wirklich gute Polizei-Story liefert (komplett auf Englisch vertont inkl. deutsche Untertitel). Die Geschichte ist wendungsreich und ist nun auch mit animierten 3D-Szenen im typischen 'This is the Police'-Look ausgeschmückt – d. h. Low-Poly-Grafik mit stilisierten Charakteren, die aber äußerst hübsch in Bewegung anzusehen ist. Außerdem thematisieren Weappy Studios auch dieses Mal wieder Rassismus, Sexismus und Polizeigewalt, um nur einige Dinge zu nennen. Zwar kann man die Hintergrundmusik nicht mehr so frei auswählen, wie noch im ersten Teil, trotzdem ist auch diese jazzige Untermalung wieder hervorragend gelungen. Allein diese zwei Punkte lassen das Spiel gegenüber anderen Storytellern herausragen und zeigen erst, was für ein Potential in Jack Boyds Geschichte stecken könnte.
Meine Vorfreude zu ‘This ist he Police 2‘ war ganz groß. Als Freund von Polizei-Geschichten fand ich den ersten Teil hervorragend, wenn auch immer wieder etwas repetitiv. Hier wollten die Entwickler einen Riegel vorschieben und bewusst Abwechslung schaffen. Die Taktik-Missionen spielen sich zwar interessant, verzeihen aber keine Fehler. Mangels Speicherfunktion führt das zum frustrierten Schließen des Spiels und automatischem Laden des letzten Autosaves (der Beginn des letzt gespielten Tages). So fühlte sich für mich der hervorragend klingende Modus leider wie ein nerviges Trial-and-Error-Spielchen an, das mich öfter frustriert den Controller bzw. die Maus und Tastatur weglegen ließ. Dabei ist die Story in den wunderschönen Zwischensequenzen wieder so interessant. Der Look und die Geschichte ist so gut gelungen, dass es fast schon schmerzt, dass das Gameplay hier nicht mithalten kann. Fans des ersten Teils können mit Vorbehalt einen Blick darauf werfen, sofern sie nicht allzu leicht zu frustrieren sind.
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This is the Police 2
- Entwickler
- Weappy Studio
- Publisher
- THQ Nordic
- Release
- 2. August 2018
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Art
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Independent
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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