Das actionlastige Rollenspiel 'Skyrim' zählt mit mehreren 100 Stunden Unterhaltung zu den umfangreichsten Hits der letzten Jahre. Die Entwickler von Bethesda Softworks haben inzwischen für für Nachschub in Form kostenpflichtiger Erweiterungen gesorgt. 'Dragonborn' ist nach 'Dawnguard' und 'Hearthfire' der bereits dritte DLC und bietet viel Stoff für neue Abenteuer. Ende 2012 erschien es bereits für die Xbox und nun ist auch der PC an der Reihe. Ob sich eine Anschaffung lohnen könnte, das verraten wir Euch in unserem Storyteller-Test.
Auf nach Himmelsrand... mal wieder
Was DLC Erweiterungen angeht, ist die 'The Elder Scrolls' Fangemeinde Hochs und Tiefs gewöhnt. So wurde 'Dawnguard' im letzten Jahr nicht den hohen Erwartungen gerecht und 'Hearthfire' ist lediglich eine nette funktionale Erweiterung. Umso höher liegt deshalb die Latte für 'Dragonborn'. Die Geschichte dreht sich diesmal um das erste Drachenblut. Sie kommt ins Rollen, nachdem wir als Drachblut in Himmelsrand auf uns aufmerksam gemacht haben und auf dem eisigen Berg Hoch-Hrothgar von den weisen Graubärten in der Kunst der Drachenschreie unterrichtet wurden. Wer Skyrim extra für diesen DLC ganz neu starten möchte, der muss deshalb die ersten paar Quests nochmal spielen. Ist das endlich geschafft, geht es auch schon los.
Bekanntschaft mit dem Drachenblut-Kult
Ein neues Dorf |
Auf der Durchreise geraten wir in eine üble Auseinandersetzung mit einem Rudel aufgebrachter Kultisten. Die halten uns für einen Hochstapler und sind felsenfest davon überzeugt, dem echten Drachenblut zu dienen. Der wiederum hört auf den Namen Miraak. Seltsam, dabei schien es bislang, als wäre unsere Wenigkeit das einzige noch lebende Drachenblut. Wir starten also mit den Nachforschungen. Die Spur führt nach Solstheim, eine Insel im äußersten Nordosten von Himmelsrand. Wir verlassen somit das gewohnte Terrain und reisen mit dem Schiff dorthin. Bei unserer Ankunft wird rasch deutlich. dass an diesem Ort dunkle Mächte am Werk sind. Überall bauen die Bewohner wie unter Hypnose an merkwürdigen religiösen Bauten. Hier braut sich etwas zusammen und dieses Etwas scheint unweigerlich mit Miraak zusammenzuhängen, der natürlich Böses im Schilde führt.
Unterhaltsame Story
Nette Aussicht zum Schwimmen |
Obgleich der weitere Handlungsverlauf kaum das Prädikat "originell" verdient, ist er doch für kurzweilige, spannende Unterhaltung gut. Allerdings passiert gegen Ende etwas, was oft bei 'Skyrim' der Fall ist: Durch die hohe Quantität an Quests, kommen einige Aufgaben im Detail zu kurz. So auch im vorliegenden Fall. Der Hauptquest rund um Miraak wirkt trotz ansprechendem Umfang verknappt und endet mit offenen Fragen. Moralische Dilemmata, die sich insbesondere im Zusammenhang mit Hermaeus Mora ergeben können – seines Zeichens der daedrische Prinz des Wissens und des Gedächtnisses -, sie werden lediglich oberflächlich angeschnitten und nicht weiter ausformuliert. Aus diesem Grund läuft alles einmal mehr auf das übliche Gut-gegen-Böse Schema hinaus, ohne weiter in die Tiefe zu gehen.
Spielerisch gewohnte Kost
Kämpfe dürfen nicht fehlen |
'Dragonborn' knüpft also an die Stärken und Schwächen des erfolgreichen Hauptspiels an und verzichtet auf bahnbrechende spielerische Innovationen. Insofern wird es kaum jene überzeugen, die mit 'Skyrim' nicht einverstanden waren. Den Geschmack der Fans dürfte es freilich treffen. Geboten wird ein abwechslungsreiches Potpourri an Herausforderungen. Nicht viel Neues, aber durchwegs gute Kost. Fade Botengänge halten sich im kleinen Rahmen, die zuletzt ausufernden Dungeons sind diesmal kürzer gehalten und Grübeleinlagen spielen eine größere Rolle, selbst wenn es wie üblich kaum echte Kopfnüsse gibt. Dennoch zeigt das Spiel hier immer wieder interessante Ansätze, die auch Adventure Fans gefallen könnten. Zudem lohnt es sich, die Nebenquests zu spielen. Sie stehen dem Hauptquest oft kein bisschen nach. Im Gegenteil.
Ausflugsziel Solstheim und die Welt der Daedra
In der Welt der Daedra wartet viel Wissen... jedoch auch Gefahr |
In Solstheim erwartet uns ein erstaunlich großes neues Areal und wer den Hauptquest beendet, hat in der Regel noch viele weitere Aufgaben vor sich. Mit der Erweiterung kann man sich problemlos 20-30 Stunden lang beschäftigen. Der Schwierigkeitsgrad ist verglichen mit dem Hauptspiel anspruchsvoller und könnte vor allem für jene ein Problem darstellen, die das Rollenspiel bei null beginnen möchten. Deshalb kann es besser sein, mit 'Dragonborn' erst ab einer fortgeschrittenen Charakterstufe loszulegen - frühestens ab Stufe 20. Auch bietet es sich an, vorher einige Drachenseelen zu sammeln. Es gibt nämlich zahlreiche neue Drachenschreie und auf der Insel trifft man seltener auf diese Geschöpfe.
Nostalgie für Fans
Eine Karte zur neuen Insel |
Fans der 'Elder Scrolls' Reihe kennen Solstheim möglicherweise bereits vom beliebten 'Morrowind' DLC 'Bloodmoon'. Die Grafik wurde an das gewohnte Level angepasst und die Landschaft zeigt sich seit dem letzten Besuch deutlich verändert und lässt sich schwer vergleichen. Auch im Soundtrack finden sich ein paar ältere Musikstücke wieder und rufen Erinnerungen wach. Auf der Vulkaninsel ist es stets so, als würde ein Schleier in der Luft liegen und die Farben trüben. Gemütlich ist diese Gegend bestimmt nicht, aber sie wirkt anders als der Rest. Mit oder ohne nostalgisches Vorwissen und Streben nach Idylle, dürfte es eine schöne Abwechslung sein, die üblichen Orte von Himmelsrand zu verlassen - so groß und facettenreich diese Welt auch sein mag. Neben dieser Insel machen wir auch Abstecher in die Welt der Daedra. Die ist diesmal überaus eindrucksvoll und atmosphärisch und zählt zu den Highlights dieses DLCs.
Drachenritt und andere Features
Drachen können geritten werden |
Apropos Features. In diese Kategorie fällt auch die Möglichkeit des Drachenreitens. Im Laufe des Abenteuers erlernen wir einen besonderen Drachenschrei mit dem wir den Willen von fast allen Geschöpfen kurzzeitig unterwerfen können. Eine Spritztour am Rücken eines fliegenden Ungeheuers wird dadurch möglich. Anfangs ist das tatsächlich ein cooles Gimmick. Allerdings gestaltet sich die Steuerung unintuitiv und wenig flexibel. Der Drache lässt sich noch dazu nicht direkt steuern. Eine bessere Spielbarkeit wäre wünschenswert gewesen und mehr Nutzen für den weiteren Spielverlauf. Im Hinblick auf Waffen, Schreie, Rüstungen und Feinde sorgen einige Ergänzungen jedenfalls für Abwechslung, wobei manches vielleicht noch von früheren 'Elder Scrolls' Titeln vertraut sein könnte. Alles in allem passen die Abenteuer von 'Dragonborn' aber hervorragend zum Hauptspiel, erweitern das inhaltliche Spektrum um wertvolle Facetten und bieten eine schöne Einstimmung auf kommende Fortsetzungen.
'Dragonborn' ist eine starke Erweiterung zu 'Skyrim'. Es gibt ein riesiges neues Areal zu erkunden und die Haupthandlung kann mit den besten Geschichten des Hauptspiels mithalten. Auch die Ausflüge in die Daedra Welt blieben mir diesmal eindrucksvoll im Gedächtnis. Allerdings ist die Handlung - wie so oft bei Bethesda - generisch geraten: Ein Bösewicht aus der Unterwelt will in die Welt der Lebenden zurück und es ist an uns ihn aufzuhalten. Originell ist das nicht und der weitere Handlungsverlauf lässt überraschende Wendungen vermissen. Dennoch wird eine kurzweilige, abwechslungsreiche Geschichte geboten, die die ohnehin umfassende Welt um eine Facette reicher macht. Für Fans von 'Skyrim', die noch nicht genug davon haben oder wieder einen Ausflug dorthin wagen möchten, ist dieser DLC also definitiv lohnenswert. Die Erweiterung ist wie auch das Hauptspiel zudem ein heißer Tipp für jene, die gerne stundenlang virtuell auf Erkundungstour gehen und dabei hunderte Abenteuer der unterschiedlichsten Art bewältigen. Wer hingegen partout kein Interesse an häufigen Kämpfen hat und sich eine organische Narration wünscht, der ist damit wohl eher schlecht beraten.
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The Elder Scrolls V: Skyrim Dragonborn
- Entwickler
- Bethesda Softworks
- Publisher
- Bethesda Softworks
- Release
- 5. Februar 2013
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.elderscrolls.com/skyrim
- Art
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DLC
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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