Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

Fachsimpeln über Adventures
DeCasale
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Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

21.09.2007, 09:06
Wenn man sich mal die Veröffentlichungen der jüngeren Zeit - sagen wir mal ab Black Mirror - anschaut, kann man doch durchaus von einer Wiederauferstehung eines einstmals toten Genres, dem Point´n´Click-Adventure, sprechen. Ex vergeht ja kein Monat mehr ohne Neuerscheinungen, viele davon mit hohen Wertungen. Dazu landen die Spiele, wie derzeit Jack Keane, auch in den Verkaufscharts ordentliche Plätze. Wer hätte das noch vor einigen Jahren gedacht, als die Entwickler Adventures höchstens als Action-Jump´n´run-Zwitter auf den Markt warfen ... Ich gebe zu, nur wenige aktuelle Adventures erreichen wirklich die Originalität der Lucasarts-Vorfahren, dennoch frage ich mich: Ist die Krise der Adventures endgültig vorbei??

Jonas
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

21.09.2007, 18:52
Es ist etwas ungeniert von "endgültig" zu sprechen. Aber der Tiefpunkt ist definitiv überwunden. Ich würde sogar soweit gehen, und ein 'Runaway' als Weichensteller bezeichnen.

Simbaa
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

21.09.2007, 19:03
Ich glaube auch daran,. das der Tiefpunkt endlich überwunden ist und wir uns nicht mehr mit dieser nervigen Tastatursteuerung rumplagen müssen!
Ich weiß ja noch wie ich fast geheult hab, als ich ENDLICH mein MI4 in der Hand hielt und Augenblicke später festellen musste, das weder die Grafik, noch die Steuerung sich an dem "ach-so-schönem" MI3 orientiert hatten.

Meine Favoriten sind und bleiben immer noch die guten alten 2D Adventures. Wo noch so einiges Liebevoll gezeichnet war.
Hingegen diese 3D gerenderten Screens mag ich ja teilweise gar nicht... Aber naja, das is halt mein Gechmack.

An dieser Stelle will ich mal an alle Produzenten apellieren: Geebt uns unsere Adventures zurück!
:o

Thomas Harzog
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

22.09.2007, 13:32
Ich glaube, dass sich das Grafikadventure wieder in der Spielbranche etabliert und ein kleines Comeback hingelegt hat :beer: . Dennoch wird es schwer diese Stufe zu halten, da 3D-Shooter immer noch in Führung liegen und ständig neue Grafikmaßstäbe setzen.

Und ganz offen: ICH HASSE 3D-SHOOTER WIE DIE PEST X( X( X( :a :a :a !!!!!!

Simbaa
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

22.09.2007, 13:58
Thomas Harzog hat geschrieben:
Und ganz offen: ICH HASSE 3D-SHOOTER WIE DIE PEST X( X( X( :a :a :a !!!!!!
/signed und Dito :top:

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Sweetyasi
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

22.09.2007, 15:23
Ich glaube auch, dass es momentan ein schönes Hoch gibt, aber ich bin noch etwas skeptisch, ob dies auch noch in ein paar Jahren so ist.

Aber Shooter find' ich trotzdem toll! :D
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Simbaa
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

22.09.2007, 15:31
Ich glaube das liegt aber an unserer Gesellscahft... wer will sich denn bitteschön in seiner Freizeit noch den Kopf über knifflige Rätsel zerbrechen und damit Stunden verbringen? Lieber schnell m Battlefield oder so an. Da kann man ordentlich rumballern und seine Aggressionen abbauen. Wobei das ja meist das gegenteil erzielt, weil sich die Leute aufregen, wenn sie im Spiel sterben :wall: :wall:

So far - Die Umwandlung ist bald geglückt...

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Indiana
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

24.09.2007, 08:00
Ich finde es irgendwie tragisch, dass dieser Thread ausgerechnet dann kommt, wenn ein Spiel namens Reprobates erscheint, dadurch ist man schon fast geneigt zu sagen: Vorbei? Wir sind mitten in der Krise! ;)

Auf der GC habe ich für mich jedenfalls den Trend ausgemacht, dass Adventures leichter werden (durch Hilfefunktionen), was angesichts der "ich will nicht nachdenken"-Fraktion wohl auch Sinn macht, oder zu einer Casual-Games-Sammlung mit Rahmengeschichte werden könnten. Es gibt aber auch noch einige Ausnahmen wie z.B. The Abbey, so scheint es zumindest zurzeit.

Eine andere Möglichkeit, Gelegenheitsspieler an Adventures zu gewöhnen ist mit der Season 1 von Sam & Max gelungen. Auch wenn mir da jetzt ein Kollege massiv wiedersprechen wird, fand ich die Episodenform ganz gut. Man hat für rund zwei Stunden Unterhaltung und ist dann mit der Episode durch. Man kann also pro Tag ein Spiel durchzocken, ohne zu lange am PC sitzen zu müssen.

Agent Calavera
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

24.09.2007, 14:15
Ich fand das Episodenformat auch sehr prima!

Mal wieder ein Beweis, dass auch das Adventuregenre größere Innovationen hervorbringt. Schliesslich ist gerade Sam and Max nicht nur beliebt bei Adventurefans, weil es so sehr durch seinen Humor punkten kann (wie ich finde).
Und ja, ich denke, der Tiefpunkt (war auch wirklich nur ein Punkt, der ja nicht besonders lange anhielt) ist überwunden. Tiefphase würde ich souverän datieren von 1998/99 bis 2002 (Grim Fandango/Longest Journey bis Runaway).. Natürlich kann der aktuelle Aufschwung nicht mit den "goldenen Zeiten" mithalten, aber das wäre auch reichlich utpoisch, wo es ja jetzt genug andere Computerspielformen giebt, und Adventures nicht mehr das Monopol auf ein mit Inhalt angefülltes Computerspiel haben (was ich auch stellenweise ganz gut finde).. Ich denke schon, dass der Momentane Status anhalten wird, Adventures sind heutzutage einfach so ein Nischenprodukt.. Ich glaube nicht, dass jemals wieder Adventures eine derartig Breite Masse erreichen werden wie Shooter, aber das macht ja auch nichts, weil sie vom Prinzip her billiger zu produzieren sind, und somit die Qualität nicht unter dem geringeren Absatz leiden sollte..
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DeCasale
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

24.09.2007, 14:22
@ Indiana: Also da muss man glaube ich die Kirche ein bisschen im Dorf lassen. Soooo schlecht ist Reprobates nun auch wieder nicht, es liegt in den Tests bei gut 70 Prozent. Dass dieses Spiel trotzdem so kritisiert wird, ist meiner Meinung nach gerade ein Zeichen dafür, dass es längst wieder aufwärts geht: Vor vier, fünf Jahren etwa wäre man froh über solch ein Spiel gewesen, jetzt ist man allerdings etwas verwöhnt durch andere aktuelle Adventures (beispielsweise würde Baphomets Fluch 3 heute sicherlich mehr verrissen als damals). Zweitens war früher nicht alles besser: Auch zu Amiga-Zeiten gab es schlechte Adventures, was aber vielleicht aufgrund der Vielzahl der Neuerscheinungen durch Sierra und Lucasarts nicht sonderlich auffiel ... Wobei richtig ist, dass die Adventures heutzutage durch Hilfefunktionen etc. tatsächlich sehr viel einfacher geworden sind - oder einfach nur bedienerfreundlicher?

Stefan Hoffmann
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 00:16
Indiana hat geschrieben:Auf der GC habe ich für mich jedenfalls den Trend ausgemacht, dass Adventures leichter werden (durch Hilfefunktionen), was angesichts der "ich will nicht nachdenken"-Fraktion wohl auch Sinn macht[...]
Du hast schon recht, dass es diese Fraktion gibt. Und die scheint auch weiter zu wachsen. Ich kenne gar nicht mal wenige Leute, die klicken sich nach Komplettlösung durch Adventures und sind anschließend mit dem Spielerlebnis auch noch voll zufrieden.

Manche Hilfefunktion verfolgt aber schon erkennbar den Zweck, den Griff zur Komplettlösung zu verhindern und lieber den Spieler mit ein paar brauchbaren Tipps dazu zu ermuntern, lieber selber weiter zu knobeln. So haben wir das beispielsweise bei Simon 4 oder Everlight aufgebaut, und mir ist schon wichtig, dass die Rätselhilfe auch so wahrgenommen wird. Ich denke schon, dass es von vielen Leuten auch so benutzt wird. Die Freiheit, sich mehr spoilern zu lassen, als es dem Spielspaß guttut, hat man aber leider immer - seit es das Internet und Komplettlösungen kurz nach Erstverkaufstag gibt.


Stefan Hoffmann, TGC

P.S.: Huhu alle!

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Indiana
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 08:10
Hallo Stefan und Willkommen in unserem Forum!

Du hast natürlich Recht, dass nicht alle Hilfefunktionen das Spiel komplett lösen sollen. Und wenn man mal Ehrlich ist: Nichts ist frustrierender, als tagelang an einem Rätsel festzuhängen, ohne das man eine Idee hat, wie es weitergehen könnte. Dafür sind Hilfefunktionen auch sehr gut, weil man eben nicht immer nach einer Komplettlösung suchen muss. Auch die Funktionen zum Anzeigen von Hotspots gehören für mich mit dazu. Früher musste man ewig viele Screens absuchen, um wichtige Kleinigkeiten zu bekommen oder überhaupt zu überleben. In einem meiner Lieblingsadventures "Indy 3" möchte ich nur mal an den Tesastreifen an einem Regal oder den richtigen Klickpunkt für die erste der drei Prüfungen (jeweils nur ein- bzw. wenige Pixel groß!) erinnern. Auch sehr nervend war die Suche nach bestimmten Büchern in der Bücherei in Venedig. Sowas findet man heute eigentlich nicht mehr - Zum Glück. Und zumindest in diesem Bereich sind die Adventures heute besser als die Klassiker.

Jehane
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 13:56
Von einer Adventure-Krise in dem Sinn hab ich persönlich nicht wirklich was mitgekriegt - das liegt aber daran, dass ich erst seit etwa drei Jahren spiele, sprich, in einer Zeit zum Genre gekommen bin, als es ohnehin schon wieder aufwärts ging. Ich hab derzeit sogar ein bissl Stress, die ganzen Spiele noch aufzutreiben und zu spielen *g* Aber es gibt definitiv Schlimmeres :]

Schön finde ich, dass gerade in diesem Jahr eine ganze Fülle neuer Spiele auf den Markt kommt; besonders der Herbst ist ja wirklich stark, was das angeht - man könnte fast den Überblick verlieren, von den Auswirkungen auf die Geldbörse mal ganz zu schweigen :D Die Tendenz, Spiele zu vereinfachen, ist auch mir aufgefallen, obwohl ich wie gesagt noch nicht so lange spiele und auch bei weitem noch nicht alle Klassiker durch habe. Trotzdem habe ich gerade bei einigen neueren Spielen (= Spiele der letzten 5, 6 Jahre) bemerkt, dass die z.T. vom Rätseldesign, aber auch von der Spieldauer her mit älteren Games nicht mithalten können. NiBiRu und Ankh z.B. haben mich jeweils grade mal zwei Abende gekostet, während ich an GK 2 und GK 3 jeweils fast zwei Wochen gesessen bin - die waren komplexer, aber auch um einiges schwieriger als z.B. NiBiRu. Inzwischen bin ich schon begeistert, wenn ein Spiel die 15-Stunden-Marke übersteigt oder gar 20-25 Stunden dauert (wobei ich das eher in Abenden berechne, weil ich nur abends Zeit habe, dann meistens so 4-5 Stunden).

Was den Trend zur Vereinfachung angeht, so bin ich persönlich für kleinere Hilfestellungen im Spiel schon sehr dankbar. Irgendwann wird es einfach frustrierend, wenn man an einer Stelle nicht und nicht weiterkommt; da ist ein kleiner Fingerzeig mehr als willkommen :) Etwas eigenartig finde ich allerdings die Idee, eine komplexe Hilfe ins Spiel einzubauen, die es einem ermöglicht, ein besonders kniffliges Rätsel vom Spiel lösen zu lassen, wie das bei Keepsake der Fall war - vielleicht wäre es da schlauer gewesen, die Rätsel etwas zu vereinfachen? Egal, ich hoffe jedenfalls, dass das nicht Usus wird, sonst macht das Spielen ja so gar keinen Spaß mehr; ein bissl Hirnschmalz sollte schon zum Einsatz kommen :D Insofern kann ich auch nicht nachvollziehen, wie man von Anfang an mit Komplettlösung spielen und sich einfach durchklicken kann ?( Eine Komplettlösung nehme ich dann zur Hand, wenn ich gar nicht mehr weiterweiß; lieber schau ich vorher noch in Foren nach, ob ich da Tipps finde. Oder ich mach eine Pause. Nachdem ich daheim kein Internet hab, ist es auch nicht so einfach, mal eben nachzusehen, wie's denn jetzt weitergeht *g* Ich hab, glaube ich, nur ein Spiel mehr oder weniger nur anhand der Komplettlösung gespielt, und das war Loch Ness - dabei hab ich mich so furchtbar gelangweilt, dass ich es einfach hinter mich bringen wollte. Das war aber eine Ausnahme :)

Was mir bei einigen Spielen auch aufgefallen ist: Es wird versucht, die Spieldauer durch endlos langes Gerenne, sinnlose Botengänge und nicht enden wollende Dialoge in die Länge zu ziehen, während die Story selbst in den Hintergrund tritt. Dialogoptionen können oft nicht mehr selbst gewählt werden, sondern Gesprächsabläufe sind vorgegeben - klar, das erspart einem viel Ausprobieren, nimmt aber auch ein bisschen die Selbstbestimmung weg. Mir kommt vor, manche Spiele - gerade, wenn sie massentauglicher sein sollen - werden bewusst so designt, dass möglichst wenig Frust aufkommt, sodass auch Einsteiger bei der Sache bleiben. Das ist ja nichts Schlechtes, ganz und gar nicht, aber hie und da denke ich mir schon, es könnte ruhig etwas kniffliger sein.
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Jasina
Schwertmeister
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 15:03
Die Krise, so wir das so nennen wollen, bestand für mich in dem Umstand, dass die Entwickler Mitte der 90er in meinen Augen krampfhaft versucht hatten, das Genre mit neuer Technologie anzureichern. Das ging mit den CD-Roms und der Fülle von interaktiven Filmen los. An und für sich war das ein interessantes Feld und einige davon machten richtig Spaß (GK2 bspw.), aber es sprang praktisch jeder auf den Film und 3D-Zug auf und es kamen kaum noch 2D-Point&Clicks raus. Das vergraulte in meinen Augen alte Fans, weil leider oftmals Story und Bedienung verloren ging und die, die Wert auf Grafik und 3D legten, waren in anderen Genren wie Action-Adventuren oder Ego-Shootern besser aufgehoben.

Von der Sichtweise her haben wir die Krise überstanden, da die Entwickler wieder mehr Wert auf Athmosphäre, Story und Bedienung legen. Auffälig ist jedoch, dass seit einem Jahr zwar sehr viele Adventure erscheinen, aber die Qualität doch teilweise arg zurückgeht. Bisl enttäuscht bin ich von dtp bzw. Anaconda. Waren sie die, die die Adventure wieder auf die Tagesordnung (bei mir) zurückgebracht haben, kommt von der Seite kaum noch was Gutes. Na schauen wir mal was uns die Zukunft bringt.
Though they go mad they shall be sane;
Though they sink through the sea they shall rise again;
Though lovers be lost love shall not;
And death shall have no dominion.
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Only enemies speak the truth; friends and lovers lie endlessly, caught in the web of duty.

Jehane
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 15:36
Also meine Hoffnungen bezüglich (noch) mehr Qualität, Atmosphäre und überhaupt hervorragendes Spielerlebnis ruhen ganz und gar auf Jane Jenses Gray Matter; nur wird das eben noch eine Weile auf sich warten lassen *seufz*
Und ja, Quanität ist nicht gleich Qualität; ich reiße mich deswegen auch bei jedem neuen Game, das auf den Markt kommt, zusammen und warte erst mal die Testberichte bzw. Meinungen der User in diversen Foren ab, ehe ich Ja oder Nein zum Kauf sage, um Fehlkäufe bzw. Enttäuschungen zu vermeiden. Bei manchen Spielen fallen die Reaktionen aber so unterschiedlich aus, dass ich mir z.B. noch immer nicht sicher bin, ob ich S.C.A.R.E. (das ja wirklich zu einem vernünftigen Preis angeboten wird) bzw. Reprobates erwerben soll oder nicht.
Shiny. Let's be bad guys.

Agent Calavera
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 21:00
Stimmt schon, es kommt viel Ramsch.. Aber dadurch, dass Adventures so lange überhaupt nicht an der Computerspielweiterentwicklung teilgenommen haben, liegen sie halt ein bisschen zurück.. Ich finde, es sind schon so EINIG rausgekommen, an denen man gut sieht, warum genau das Adventure auch in Zeiten von anderen Storybasierten Spielen noch seine Berechtigung hat. Kann ja nicht alles gut sein, aber vieles macht was her..

Jetzt ganz Konkret z.B. freue ich mich auf Vampyre Story, das ist sicherlich ein Spiel, das einerseits mit viel Stimmung (und schönen 2D-Hintergründen), andererseits aber auch mit 3D (und richtigem 3D, nicht so wie in Runaway) aufwartet.

Was mir nicht klar ist, ist warum Adventurehersteller, wo ihnen doch klar sein sollte, dass ihre Mittel begrenzt sind, so oft Visualisierungsmöglichkeiten wählen, bei denen ihr Spiel einfach wie eins vor 10 Jahren aussieht (Sam and Max 2, Westerner, etc.), wo man mit 2D-Hintergründen doch etwas weit Stimmigeres hinbekommen hätte können..
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Stefan Hoffmann
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

25.09.2007, 22:35
Indiana hat geschrieben: Sowas findet man heute eigentlich nicht mehr - Zum Glück. Und zumindest in diesem Bereich sind die Adventures heute besser als die Klassiker.
Exakt. Jetzt müssen die Adventure-Entwickler ihre sadistischen Neigungen wieder woanders ausleben und nicht ausgerechnet an ihren Kunden. :) Pixelgenaues Absuchen von Locations ist kein gutes Spielelement, massiver Einsatz von Load + Save ist es ebenfalls nicht. Laufwege runterreißen ist Zeitverschwendung. Und sinnfreies Massen-Kombinieren von Gegenständen ist auch nicht der Reißer. Ich habe mich schon öfter gefragt, warum man heutzutage nicht mehr soviel Geduld beim Spielen aufbringt. Aber die entgegengesetzte Frage ist eigentlich genauso berechtigt: Warum hatte man diese Geduld eigentlich früher? :) Ich hätte jedenfalls an manchem "Klassiker" heutzutage einiges auszusetzen.
Jasina hat geschrieben:Die Krise, so wir das so nennen wollen, bestand für mich in dem Umstand, dass die Entwickler Mitte der 90er in meinen Augen krampfhaft versucht hatten, das Genre mit neuer Technologie anzureichern.
Da kamen damals sicher einige Faktoren zusammen. So ist beispielsweise auch der damalige 3D-Hype zu nennen, der über die Welt hereinbrach. Damals schien es unter den Publishern ausgemacht, dass die Spieler niemals mehr etwas anderes wollen würden als pistolenschwingend durch irgendwelche Katakomben zu hüpfen.

Dass bei Adventures neue Wege beschritten wurden (die zum großen Teil in die Sackgasse führten), hatte sicher auch etwas damit zutun, dass sich nur noch wenige Leute für konventionelle Adventurespiele interessierten. Was will man auch schon als Entwickler für Schlüsse daraus ziehen, wenn richtig teuer gemachte, konventionelle Adventures wie Blei in den Regalen liegen?

Insofern leben wir heutzutage in paradiesischen Adventure-Zeiten. Ob diese Krise „endgültig“ überwunden ist, kann wohl niemand sagen – ich wüsste nicht mal ansatzweise, wie ich „endgültig“ in diesem Zusammenhang definieren sollte.


Stefan

Ramon
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

26.09.2007, 10:31
In der aktuellen Gamestar gab es diesmals Tests zu vier neuen Point&Click-Adventures (Everlight, Sam&Max, Reprobates und Overclockes). Dann kommt noch hinzu, daß Geheimakte 2 angekündigt ist, genauso wie Vampire Story, Sam&Max Season 2 und noch einige mehr. Vor einiger Zeit sah das alles viel schlimmer aus. Also die Adventure-Krise ist wirklich überwunden. Es ist zwar nicht mehr das goldene Zeitalter, aber es erscheinen zumindest genug gute Spiele um zufrieden zu sein.

Stefan Hoffmann
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

26.09.2007, 21:09
Ramon hat geschrieben:In der aktuellen Gamestar gab es diesmals Tests zu vier neuen Point&Click-Adventures (Everlight, Sam&Max, Reprobates und Overclockes). Dann kommt noch hinzu, daß Geheimakte 2 angekündigt ist, genauso wie Vampire Story, Sam&Max Season 2 und noch einige mehr. Vor einiger Zeit sah das alles viel schlimmer aus. Also die Adventure-Krise ist wirklich überwunden. Es ist zwar nicht mehr das goldene Zeitalter, aber es erscheinen zumindest genug gute Spiele um zufrieden zu sein.
Hm, Ramon, jetzt erzähl mir doch mal, wie viele Spiele erscheinen müssten, damit man von einem "goldenen Zeitalter" reden kann. Ich finde die aktuelle Adventurezahl jedenfalls beeindruckend hoch. Es ist auf jeden Fall mehr als man zocken könnte. :)


Stefan

Denea
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

26.09.2007, 21:37
Es ist auf jeden Fall weit mehr als noch vor 3 bis 4 Jahren und allein das stimmt mich fröhlich! :)
Musste man damals noch nach jedem "Strohhalm" greifen und sich über EIN Spiel im Halbjahr fast dumm und dusselig freuen (obwohl es einem vielleicht noch nicht mal soooo gut gefallen hat), hat man jetzt schon fast die Qual der Wahl und das Problem, einiges 'nach hinten' schieben zu müssen, weil es einen sonst schlicht arm macht! :D

Aber ich freue mich über diese Tendenz. Je größer die Auswahl, vor allem, was auch Themen und Stories angeht, desto besser! Dann kann ich mir wenigstens in Ruhe genau das ins Haus holen, was ich möchte - und nicht, was ich muss, weil es sonst GAR nix gibt! :D

Aber stimmt schon - in diesem Jahr werden wir gerade jetzt im Herbst wirklich über Gebühr verwöhnt. Hoffentlich gewöhnen wir uns nicht dran... ;)
Always rememeber that this whole thing
was started by a mouse.

Ramon
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

27.09.2007, 10:46
Stefan Hoffmann hat geschrieben: Hm, Ramon, jetzt erzähl mir doch mal, wie viele Spiele erscheinen müssten, damit man von einem "goldenen Zeitalter" reden kann. Ich finde die aktuelle Adventurezahl jedenfalls beeindruckend hoch. Es ist auf jeden Fall mehr als man zocken könnte. :)
Schau dir mal an, wie groß der Marktanteil der Adventure damals (Anfang 90er) und wie groß er heute ist. Und vor allem, wie groß die Resonanz auf Adventures damals war. Aber es stimmt schon. Wir brauchen uns zur Zeit nicht zu beschweren.

toby82
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

07.11.2007, 22:47
Es gibt doch auch eine viel größere Bandbreite der Adventures!
Solche Experimente jenseits des Mainstreams oder klassischen Konzepten wie "In Memoriam" oder "Fahrenheit" finde ich stark. Die muss nicht jeder mögen, bringen aber auf jeden Fall frischen Wind in die Szene. Ich freu mich z.B. auch schon sehr auf "Experience 112", das bald erscheinen soll (ist eigentlich schon irgendjemand hier drauf aufmerksam geworden? Über "suchen" lässt sich da nämlich nix zu finden). Ich glaube, dass auch die "normalen" Adventures gerade von solchen innovativen Adventures profitieren - auch wenn sich das (noch) nicht unbedingt in Zahlen niederschlägt.
Im Adventure-Sektor liegt definitiv viel Potential, noch mehr, als bisher ausgeschöpft wird.
„Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber sie haben das Zelt abgeschlossen.“

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Indiana
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

08.11.2007, 08:00
@toby82: Ja, eXperience 112 kennen wir, es steht in der Spieledatenbank: *klick*

Balder
Streifenhörnchen
Streifenhörnchen

Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

10.11.2007, 00:01
Ich denke eher das dies nur ein kurzes Aufbäumen sein wird.
In Zeiten von WII und PSP als tragebare Konsolen ist ein Adventure einfach nicht mehr gefragt ( weshalb ich denke das GT für die WII auch eher ein Schuss in den Ofen wird ).
Auch PS2 bzw. PS3 Adventures gibt es nun auch nicht sooooo viele von XBOX ganz zu schweigen.
Nein dies ist alles kurzfristig. Sicherlich wird es immer mal wieder ein Adventure geben das ein unerhoffter Erfolg wird und auch werden Adventures immer ihre Anhänger haben, aber auf dauer denke ich nicht das es sich halten wird.
Ich hoffe natürlich das ich mich irre aber ich glaube nicht dran :-)
Spiele wie Crysis,CoD4 oder wie WoW gehört leider die Zukunft.Spiele wo man mit anderen interagieren muss im Zeitalter des Internets wo immer mehr ans www angeschlossen werden und immer stärke Leitungen möglich werden, wird die Zeit des alleine Spielen am PC früher oder später vorbei sein, wenigstens für die Spiele die kein Multiplayerpart haben.

Jehane
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Re: Ist die Adventure-Krise endgültig vorbei?

12.11.2007, 20:04
@Balder: Ich hoffe sehr, dass du dich irrst. Adventure sind, neben Strategiespielen und Wirtschaftssimulationen, so ziemlich das einzige Genre, das mich wirklich interessiert und wo ich auch gerne Zeit investiere. Shooter, Actionspiele und dergleichen sind mir viel zu hektisch (ich hab grad mal drei Shooter daheim rumliegen, von denen mir zwei überhaupt nicht gefallen und der dritte drauf wartet, dass ich mich mit ihm beschäftige), online spielen interessiert mich auch nicht sonderlich. Aber diese Genres haben alle ihre Berechtigung, keine Frage. Wo du schon Recht hast: Manche Genres werden schon jetzt viel stärker beworben als andere. Ich hab neulich in einem Katalog World of Warcraft-Actionfiguren gesehen - kein Mensch käme aber wohl auf die Idee, George und Nico oder Gabriel und Grace als Actionfiguren auf den Markt zu bringen, einfach, weil da wohl zu wenig Interesse da wäre. Mit Action lässt sich heutzutage eben jede Menge Kohle machen; mir wäre z.B. im Fernsehen noch nie Werbung für ein Adventure untergekommen, wohl aber Werbespots für Gears of War oder Need for Speed.

Vielleicht könnte sich das Adventure aber auch den Trend zum Multiplayer zu Eigen machen - ich kenn mich in der Entwicklung von Spielen ja nicht aus, aber vielleicht besteht eine Möglichkeit, ein Adventure auch für zwei oder mehr Spieler spielbar zu machen. Das müsste dann vielleicht aber über die Konsole laufen oder über Lan. Wie gesagt, nur so ein Gedanke, ich kenn mich in solchen Belangen nicht aus :mrgreen:
Und die Verknüpfung mit "neuen" Medien existiert ja in diesem Genre auch schon - "In Memoriam 2" war ja glaube ich nur mit Internet-Verbindung spielbar, oder? Solche Innovationen könnten das Genre doch noch eine Weile lebendig halten - und sonst gibt es glaube ich noch genug Leute da draußen, die auch ein "altmodisches" Adventure begeistert aufnehmen, wenn Story, Gameplay etc. stimmen :)
Shiny. Let's be bad guys.

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