Im Herbst 2015 wurde das sehr erfolgreiche Fantasy-Rollenspiel 'The Witcher 3' mit der ersten kostenpflichtigen Expansion versehen. Obgleich das Hauptspiel schon sehr umfangreich geraten ist, soll 'Hearts of Stone' für weitere Stunden bei Laune halten und die riesige Welt erweitern. Es gibt ein Wiedersehen mit vertrauten Charakteren und die polnische Spieleschmiede CD Projekt RED stellt sich sogar einem wunden Punkt aus dem ersten Teil. Neben dem Test zum Hauptspiel, haben wir einen Blick auf die Erweiterung geworfen und verraten Euch, ob sie ihr Geld tatsächlich wert ist.

Hexer-Kontrakt mit Haken
Wer von 'The Witcher 3' noch nicht genug hat, dem bietet die 'Hearts of Stone'-Erweiterung ein neues Abenteuer, welches 10 bis 15 Stunden lang beschäftigen kann. Erzählt wird eine eigenständige Geschichte, mit zum Teil vertrauten Figuren. Kenner der Rollenspiel-Reihe sind wahrscheinlich nicht so sehr auf ein besseres Kennenlernen mit dem kleingewachsenen Geschäftsmann Vivaldi gespannt, sondern auf ein Wiedersehen mit der rothaarigen Medizinerin Shani, die nach dem ersten Teil plötzlich von der Bildfläche verschwand, was damals Kritik seitens der Spielerschaft zur Folge hatte.
Kurz zur Story, ohne viel vorwegzunehmen: Ein Hexer-Kontrakt zwingt Geralt von Riva in den Dienst eines zwielichtigen Gesellen, der ihn prompt mit einem seltsamen Zeichen im Gesicht versieht. Dem Anführer einer Bande soll er nun drei Wünsche erfüllen, um von diesem Mal befreit zu werden. Natürlich ist die Angelegenheit deutlich komplexer und nicht so schnell gelöst, wie es dem Hexer lieb gewesen wäre.
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Im Rahmen einer Auktion darf Geralt sich als Kunstprofi beweisen |
Obwohl das Hauptspiel besser gelungen ist, bleibt 'Hearts of Stone' durchwegs auf einem sehr unterhaltsamen Niveau. Diesmal wird deutlich mehr Humor geboten, als noch im Hauptspiel, was für sich genommen schon eine willkommene Abwechslung bedeutet. Die Expansion erweitert das Gebiet von Velen unter anderem in Richtung Nordosten und bietet somit neue Impressionen. Die Aufgaben sind cinematisch in Szene gesetzt und stereotyp ablaufende Quests (Botengänge, etc.) bleiben einem meistens erspart. Abgesehen davon gibt es einen neuen Runen-Schmied (durch spezielle Runen-Kombinationen wird eine bessere Wirkung bei Rüstung und Waffen möglich), neue Gwint-Karten und weitere Rüstungen.
Als Teil der Welt oder separat startbar
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Immerhin bleibt Zeit, um ein wenig mit Shani zu plaudern |
Die kostenpflichtige Expansion ist als Standalone-Abenteuer vom 'The Witcher 3'-Menü aus startbar, wo man eine Standard-Version des Protagonisten mit auf die Reise nimmt. Wer möchte, kann die Geschichte auch als Teil des Hauptspiels erleben, wobei der Schwierigkeitsgrad sich dann an die aktuelle Stärke der Spielfigur automatisch anpasst. Aus narrativer Sicht empfiehlt es sich bei der zweiten Variante, die Expansion früh im Verlauf der Hauptgeschichte anzugehen. Bevor eine der beiden Haupt-Romanzen abgeschlossen ist, macht 'Hearts of Stone' für die charakterliche Entwicklung des Hexers am ehesten Sinn. Problematisch ist jedoch, dass mit der Erweiterung ein satter Fähigkeitszuwachs bei Geralt einhergeht, was den Schwierigkeitsgrad des Hauptspiels durcheinanderwirbeln kann. So gesehen wird es aus spielerischer Sicht klüger sein, die Erweiterung separat anzugehen.
Für die Hauptgeschichte ist 'Hearts of Stone' nicht essentiell und zeigt keinerlei Auswirkungen auf das dortige Ende. Dafür wird Geralts charakterliche Entwicklung in Liebesdingen beleuchtet, was keine schlechte Sache ist, zumal es im Hauptspiel auch um Beziehungsfragen geht. Spannender als das romantische Intermezzo mit Shani, sind aber die weiteren Hauptakteure, die in charakterlicher Hinsicht gelungen und greifbar etabliert wurden. An Graustufen mangelt es dieser Geschichte nicht und es ist ein spannendes Unterfangen, sämtliche Hintergründe herauszufinden, um später eine Entscheidung zu treffen. Es gibt nicht nur einen Ausgang.

Das neue Abenteuer mit dem Hexer Geralt von Riva kann ich allen Fans der 'Witcher'-Reihe sehr empfehlen. Die Geschichte ist unterhaltsam und die Quests sind abwechslungsreich und nett inszeniert. Natürlich ist das Hauptspiel in vieler Hinsicht etwas besser gelungen, doch zumindest im Vergleich zu den meisten anderen Story-DLCs der letzten Monate, ist diese Erweiterung durchaus eine Referenz. Wer aufgrund von Spielen wie 'Arkham Knight' von DLC-Skepsis geprägt ist, kann also beruhigt sein. Lediglich der schwankende Schwierigkeitsgrad hat meinen positiven Eindruck manchmal getrübt. Übrigens wird es im nächsten Jahr eine umfangreichere zweite Expansion geben ('Blood and Wine'). Gemessen am guten Niveau von 'Hearts of Stone', darf man diesem Release optimistisch entgegensehen.
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The Witcher 3: Wild Hunt
- Entwickler
- CD Projekt
- Publisher
- CD Projekt
- Release
- 19. Mai 2015
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award • Storyteller des Jahres • Storyteller des Jahres Redaktionswahl
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.thewitcher.com/
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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